"I bin a Oimingerin" steht auf dem Kuscheltuch, das die Gemeinde als Willkommensgruß an neugeborene Mädchen verschenkt. Bei Clara Esther Jumel trifft das in besonderem Maße zu: Die Kleine ist sogar eine geborene, also waschechte Aholmingerin – eine Seltenheit, seitdem es kaum mehr Hausgeburten gibt.
Eine geborene Aholmingerin gab es zuletzt 1973, einen geborenen Aholminger letztmals vor 28 Jahren. Als Tobias Jumel seine Tochter in der Gemeindeverwaltung anmeldete, war das für die Standesamtsmitarbeiter durchaus ungewöhnlich. Während es vor Jahrzehnten noch selbstverständlich war, sein Kind zu Hause zur Welt zu bringen, hat sich dies inzwischen grundlegend geändert.
In den 1950er Jahren war eine Klinikentbindung noch die absolute Ausnahme. Inzwischen jedoch ist es die Hausgeburt, die sich nur wenige trauen. Esther Jumel-Rein hat sich getraut. "Es gab keinerlei Risikofaktoren, die dagegen sprachen," erzählt die junge Mutter. Schon bei ihrem ersten Kind Simon hatte sie vor knapp drei Jahren mit dem Geburtshaus in Arnstorf sehr gute Erfahrungen gemacht. Noch lieber aber wollte sie in der vertrauten Umgebung, in ihrem Zuhause, entbinden.
Während der Schwangerschaft wurde sie von der Aholminger Hebamme Saskia Greifenstein bestens betreut, die jedoch keine Hausgeburten begleitet. Saskia Greifenstein empfahl die "Hebammerei Landshut", mit der die Familie sehr zufrieden war. Hebamme Magdalena Schaumeier und eine Praktikantin waren während der etwa dreizehn Stunden dauernden Entbindung vor Ort und kümmerten sich vor, während und nach der Entbindung.
"Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt", berichtet Esther Jumel-Rein. Sie beschreibt die Hausgeburt als eine äußerst positive Erfahrung. Den künftigen "großen Bruder" hatte die Oma abgeholt, als sich die nahende Geburt abzeichnete. Simon hatte schon ungeduldig auf die kleine Schwester gewartet. Die kleine Clara wog bei ihrer Geburt am 5. Juni 3170 Gramm und war 49 Zentimeter groß. Ihr Start ins Leben wurde von vielen guten Wünschen begleitet. Wann es wieder eine geborene Aholmingerin oder einen geborenen Aholminger geben wird, bleibt abzuwarten.
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