Osterhofen
Chiemgau extrem

SWC-Wanderer erlebten bei einer Tagestour den Hochstaufen nahe Bad Reichenhall von A bis Z

09.07.2020 | Stand 18.09.2023, 4:40 Uhr

Nach steilem Anstieg: Die Wandergruppe des SWC auf dem Gipfel des Hochstaufens. −Foto: Meier

"Chiemgau extrem" – so hatte Wanderführer Sepp Miedl seine geplante Tagestour mit Überschreitung des Hochstaufens zwischen Inzell und Bad Reichenhall tituliert. Dabei dachte er vor allem an die lange Wanderzeit und die anspruchsvollen Wege – aber auch die tollen Ausblicke verdienten durchaus diese eher abschreckend klingende Bezeichnung.

Trotz dieses Titels ließen sich zehn Mitglieder des SWC am vergangenen Sonntag nicht abhalten, sie erlebten den Hochstaufen von A wie Adlgass bis Z wie Zwiesel. Bei strahlendem Sonnenschein brachen sie zum wunderschön gelegenen Gasthof und Forsthaus Adlgass oberhalb Inzell auf. Diesmal waren es vor allem Getränke und Sonnenschutz, welche die Rucksäcke füllten. Im Gegensatz zur letzten Wanderung vor zwei Wochen konnte man die Regenbekleidung getrost im Auto zurück lassen, und so konnte es zügig losgehen.

Vom Frillensee über den GipfelkammDie erste Stunde auf einem gemütlichen Waldweg war schnell vorbei, und der idyllisch gelegene Frillensee war erreicht. Mit einem Blick auf den langen Gipfelkamm des Hochstaufens konnte man schon ahnen, dass es nicht so gemütlich weitergehen würde.

Immer steiler schlängelte sich der Weg nach oben und kurz unterm Gipfel gab es sogar einige Stellen, die mit einem Drahtseil versehen waren. Nach knapp drei Stunden war der Berg bezwungen mit seinem alt-ehrwürdigen, über 150 Jahre alten Gipfelkreuz. Eine einmalige Aussicht auf Bad Reichenhall im Tal und die dahinter liegenden Berge bis weit über den Watzmann hinaus belohnte für den Aufstieg. Noch verheißungsvoller war aber der Blick zum nahe gelegenen Reichenhaller Haus, das sich wenige Meter unter dem Gipfel an die Felswand schmiegt und einen willkommenen Rastplatz mit erfrischenden Getränken darstellte.

Schweißtreibende KlettertourDerart gestärkt machte man sich auf den zweiten Teil der Tour. Nach ein paar Schritten bergab zeigte ein gelber Wegweiser nahezu senkrecht auf ein paar Drahtseile am Felsen nach oben – das sollte der Weg sein? In der Tat – und so ging es teils auf Wegspuren, teils mit Drahtseilen gesichert über Felsen, schweißtreibend durch Latschenkiefern und luftig am Grat entlang. Nach drei weiteren Stunden war der Gipfel des Zwiesels, mit 1782 Metern die höchste Erhebung am Grat, erreicht und die Wanderer hatten sich erneut eine Rast verdient.

Zu guter letzt ließen es sich drei Mitwanderer ("der harte Kern") nicht nehmen, auch noch den Gamsknogel am Ende des Grats mitzunehmen, bevor es zügig ins Tal hinunter ging und man endlich wieder am Gasthaus Adlgass die letzte Pause genießen konnte. So ging die Tour nach neun Stunden Gehzeit zu Ende – ja es war in mancher Hinsicht "extrem". Vor allem aber die extrem schönen Ausblicke und das Gefühl, diese Tour geschafft zu haben, werden den Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben.

− oz