Osterhofen
Camping im Corona-Sommer

08.09.2020 | Stand 18.09.2023, 4:51 Uhr

Die Düne direkt am Campingplatz in Biarritz findet Alois Schöfberger, Vorsitzender der Campingfreunde, toll. Dort parken will er aber nicht, weil sonst sein Wohnmobil den ganzen Sand abbekommt. −F.: Schöfberger

Wegen Corona platzen manche Campingplätze aus allen Nähten. Wer kann, weicht auf die Nebensaison aus. Denn ab Mitte September wird es ruhiger, wie Alois Schöfberger, Vorsitzender der Campingfreunde Osterhofen, berichtet.

Mit dem neuen Wohnmobil in BiarritzEr war zusammen mit seiner Frau heuer schon in der französischen Gemeinde Biarritz am Atlantik, wo sie ihr neues Wohnmobil ausprobiert haben. "Der Campingplatz hat am 13. Juni aufgemacht und wir waren am 14. da", erzählt der 70-Jährige. So hatten sie freie Platzwahl und konnten sich das schönste Fleckerl sichern. Bei 800 Parzellen könne man sich auf der Anlage super aus dem Weg gehen. Auch am Strand werde es im Juni nicht eng.

"Das Wasser ist mit 18 Grad ja noch zu kalt zum Baden", sagt Schöfberger. Dafür konnten er und seine Frau die Wellenreiter beobachten. "Wir fahren schon seit über 20 Jahren da rüber und genießen die Ruhe", erklärt der Vorsitzende der Campingfreunde. Die Meeresluft sei außerdem gut für seine Lunge. Mit dem französischen Essen fremdelt der Rentner aber nach wie vor. Zu seiner Freude gibt es in Biarritz ein bayerisches Lokal. Ansonsten versorgt sich das Paar selbst und grillt.

Die Pandemie hat sich aber auch im Urlaub bemerkbar gemacht. So seien der Ein- und Ausgang des Campingplatzes getrennt worden. Außerdem müsse man auch in Frankreich Mundschutz tragen, obwohl einige das nicht so genau nehmen.

Mitte September ist eine gute Zeit zum CampenAbgesehen vom Juni sei Mitte September eine gute Zeit zum Campen: "Da findet man fast überall einen Platz." Deswegen plant Schöfberger im Herbst einen Abstecher auf die Insel Fehmarn. "Dort gibt es zwölf Campingplätze", weiß er. Und natürlich gute Meeresluft. Er freut sich auf das Radfahren ohne Ende und ausgedehnte Spaziergänge.

Warum Campen gerade im Corona-Sommer so beliebt ist, liegt für den Vorsitzenden der Campingfreunde auf der Hand: "Man wird nicht in ein Hotel mit vielen Leuten reingepfercht und kann an der frischen Luft machen, was man will." Generell sei man unabhängiger, auch was die Buchung betrifft.

Terrassencamping in Bad Birnbach und "Insel"camping in Kelheim.Als erfahrener Camper hat Schöfberger zwei Geheimtipps: Terrassencamping in Bad Birnbach und "Insel"camping in Kelheim. Beide Plätze zählen für ihn zu den schönsten Deutschlands.

"Wir Campingfreunde tauschen unsere Erfahrungen nach der Urlaubszeit aus", erzählt der Vorsitzende. Da bekomme man immer Anregungen für neue Touren. Gerade für Einsteiger sei "sein" Verein empfehlenswert. Denn die erste Reise mit einem Wohnmobil habe so ihre Tücken. "Bei uns bekommt man Tipps und wird gut vorbereitet. Es gibt Vorträge zu verschiedenen Themen, wie die richtige Versicherung", berichtet Schöfberger. Er wünscht sich, dass mehr junge Leute zu den Treffen kommen. Sie würden den Verein bereichern.

− som