Osterhofen
Bezirk zeigt Kunst in Niederbayern im Internet

11.08.2020 | Stand 18.09.2023, 4:46 Uhr

Auf www.kunst-niederbayern.de informiert das Kulturreferat des Bezirks über zahlreiche Kunstwerke, darunter auch "Dino II" von Karl Mader im Osterhofener Stadtpark. Bürgermeisterin Liane Sedlmeier (v.r.), Bezirks-Kulturreferent Dr. Laurenz Schulz und Kreisheimatpfleger Florian Jung stellten die Webseite vor. −Foto: Schwarzbözl

Der Dino im Stadtpark Osterhofen (Lkr. Deggendorf) wirkt gefräßig mit seinem Maul im Apfelbaum. Er ist eines von 760 Werken aus ganz Niederbayern auf der Webseite www.kunst-niederbayern.de. Der Bezirk hat die Internetpräsenz seit 2017 aufgebaut, gestern stellten Bezirks-Kulturreferent Dr. Laurenz Schulz, Kreisheimatpfleger Florian Jung und Bürgermeisterin Liane Sedlmeier die Präsentation vor.

Bildhauer Karl Mader aus Tittling hat 1997 mehrere eiserne Dinosaurier geschaffen, in Osterhofen steht "Dino II". 1998 kaufte die Stadt Osterhofen den großen Saurier und legte damit den Grundstein für den Skulpturenpark im Stadtpark. Alle zwei Jahre werden hier neue Kunstwerke verschiedener Künstler für zwei Jahre angemietet und bei einer Vernissage dem kunstinteressierten Publikum (heuer im kleinen Kreis) vorgestellt, erläuterte Bürgermeisterin Sedlmeier.

Die Werke in der Reihe "Kunst im Park" sind nicht nur auf der Homepage der Stadt Osterhofen zu finden, sondern jetzt auch unter "Kunst in Niederbayern". Bei der Anfrage eines Bürgers 2017 an den Bezirk fiel auf, dass die Kunstwerke im öffentlichen Raum in Niederbayern nicht oder kaum erfasst sind – je nach Landkreis und Kommune, erläuterte Bezirks-Kulturreferent Schulz. Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder hatte die Idee einer Webseite, auf der Informationen zu möglichst vielen Kunstwerken in ganz Niederbayern zu finden sind.

Seit 2018 ist die Seite online, inzwischen sind mehr als 300 Künstlerinnen und Künstler aus dem ostbayerischen Raum darauf zu finden mit mehr als 760 Werken.

Zahlreiche davon hat Kreisheimatpfleger Florian Jung in Deggendorf und im ganzen Landkreis sowie auf Ausflügen unterwegs fotografiert und dazu Informationen gesammelt. Dies kann jeder Interessierte tun und Bilder sowie Texte von Werken, die auf der Internetseite noch fehlen, an das Kulturreferat des Bezirks Niederbayern schicken. Allerdings sollte dabei auf eine für die Veröffentlichung geeignete Fotoqualität geachtet werden. Die Webseite wird sich damit immer weiter entwickeln.

Dem Kreisheimatpfleger ist Kunst im öffentlichen Raum besonders wichtig, denn mit der gleichförmigen Bautätigkeit werde die Landschaft negativ verändert. Kunstwerke prägen Straßenzüge und Gebäude, sie seien es unter anderem, was "Heimat für mich ausmacht", sagte Florian Jung. Auf dem täglichen Weg zur Arbeit beispielsweise könne man sich damit identifizieren, gerade bei gegenständlichen Kunstwerken wie etwa dem eisernen Dino im Stadtpark.

Abstrakte Skulpturen sind für viele Menschen oftmals nicht so leicht zugänglich, aber gerade hier hilft die Internetseite des Bezirks: Hier finden sich Hintergrundinformationen, die den Interessierten helfen, sich selbst das Kunstwerk zu erschließen.

Lob hatte Bezirks-Kulturreferent Schulz für die Stadt Osterhofen, weil hier die gezeigten Kunstwerke gut dokumentiert sind. Das ist längst nicht in allen Kommunen der Fall und bei manchen Objekten muss man viel recherchieren.

Auch so mancher Künstler hat seine Werke selbst nicht ausreichend dokumentiert: Florian Jung etwa hat zahlreiche Skulpturen von Andreas Sobeck fotografiert und recherchiert. Zudem verbessert die Webseite die Präsentation vieler Künstler in der Region, was diese bei öffentlichen Ausschreibungen für Kunstwerke unterstützt, erläutert Laurenz Schulz. Auf www.kunst-niederbayern.de kann nach Künstlern, Orten, aber auch Kunstgattungen wie Skulpturen, Brunnen, Grafiken oder Reliefs gesucht werden.

Zudem können auf der Webseite auch die Entstehungsgeschichte oder die verschiedenen Standorte eines Kunstwerks nachverfolgt werden. Der "Leuchtenbergbrunnen" von Karl Reidel ist an seinem jetzigen Standort zwischen Mittelschule und Landgraf-Leuchtenberg-Realschule zu sehen. Zudem findet sich im Internet ein Bild von der Brunnen-Einweihung 1978 vor dem Osterhofener Rathaus anlässlich des 600. Jubiläums der Stadtgründung.

Auch weitere Skulpturen im Stadtpark wie "Spiralring II" von Remo Leghissa, das die Stadt inzwischen angekauft hat, sind auf Kunst-Niederbayern.de aufgeführt. Natürlich auch eines der Osterhofener Wahrzeichen, "Der zerlegte Kreis" von Norbert Zagel vor dem Rathaus. Und eben der Dino, der seit 22 Jahren Kinder und Erwachsene im Park erfreut.

− gs