Buchhofen
Archäologen werden fündig

24.02.2022 | Stand 22.09.2023, 1:20 Uhr

Funde aus der Glockenbecherkultur: Bürgermeister Josef Friedberger (von links) und der neue Kreisarchäologe Sven Fiedler vor dem Ausgrabungsfeld in der Westag-Siedlung. −Foto: Friedberger

Über den Fortschritt der archäologischen Grabungen im zweiten Bauabschnitt der Westag-Siedlung II hat sich Bürgermeister Josef Friedberger im Gespräch mit dem neuen Kreisarchäologen Sven Fiedler informiert.

Derzeit ist die Firma ArcTron aus Altenthann noch mit den letzten Arbeiten im künftigen Straßenbereich beschäftigt. Die Grabungsleitung lag bei Dr. Alexander Niederfeilner. Auf einer Breite von etwa 14 Metern wurde gearbeitet und dabei eine Bestattungsgruppe entdeckt.

Diese Gruppe besteht aus vier linear in Nord und Südrichtung angelegten Gräbern. Sie wird der Glockenbecherkultur zugeordnet, die ungefähr den Zeitraum von 2600 bis 2200 vor Christus umfasst. Die Bestatteten wurden als sogenannte Hocker und geschlechtsspezifisch begraben. "Das heißt die Frauen auf der rechten Seite liegend mit dem Kopf im Süden und Blick nach Westen, während die Männer auf der linken Seite liegend und mit dem Kopf im Norden und Blick nach Osten beerdigt wurden", erläuterte Fiedler.

Die Toten wurden mit Grabbeigaben wie Keramikgefäße, Kupferdolch, Silex-Pfeilspitzen und auch Speisebeigaben bestattet. Fiedler vermutet, dass es sich um eine Familie handeln könnte, die hier gelebt hatte und in der Nähe bestattet wurde.

Die aktuellen Grabungsarbeiten im Straßenbereich sollen noch diese Woche abgeschlossen werden. Nach erfolgter Straßenerschließung werden die archäologischen Untersuchungen in den einzelnen Bauparzellen fortgesetzt. Nicht ausgeschlossen, dass die Archäologie weiter fündig wird.

− tf