Künzing
20 jahre Museum Quintana: Heute "Prime Time-Führung"

22.07.2021 | Stand 20.09.2023, 5:17 Uhr

Sie stießen miteinander auf 20 Jahre Museum Quintana an: Museumsleiter Dr. Roman Weindl (v.r.), die freie Mitarbeiterin Marianne Madl, Bürgermeister Siegfried Lobmeier und der Vorsitzende des Museumsvereins Künzing, Josef Wagner, mit einem "Playmobil"-Exemplar. −Foto: Museum

Vor 20 Jahren, am 20. Juli 2001, ist das Museum Quintana – Archäologie in Künzing – im Beisein des damaligen Bundespräsidenten a.D. Prof. Dr. Roman Herzog eröffnet worden. Ursprünglich hatte die Gemeinde Künzing für diesen Anlass ein großes Römerfest geplant. Leider musste dieses aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen.

Im kleineren Rahmen feierten daher mit Abstand Bürgermeister Siegfried Lobmeier und Museumsleiter Dr. Roman Weindl das Jubiläum. Eingeladen waren der Vorsitzende des Museumsvereins, Josef Wagner, und freie Mitarbeiterin Marianne Madl.

Die zwei Ehrengäste, die beide auch als Museumsführer im Museum Quintana tätig sind, waren schon früh mit dem antiken Künzing in Berührung gekommen. Josef Wagner, selbst gebürtiger Künzinger aus dem Ortsteil Girching, nahm bereits als Jugendlicher an archäologischen Ausgrabungen in Künzing teil. Eben diese Grabungen unter Archäologieprofessor Thomas Fischer aus Köln hatte auch Marianne Madl als junge Lehramtsanwärterin mit ihren Schülerinnen besucht.

Großflächige archäologische Untersuchungen waren in Künzing insbesondere seit den 1960er Jahren im Bereich des ehemaligen Römerkastells und der umliegenden Siedlung Quintana durchgeführt worden. Mit Einrichtung der Kreisarchäologie Deggendorf Ende der 1970er Jahre fanden in Künzing weitere Grabungskampagnen statt, bei denen im Lauf der letzten Jahrzehnte auch die Frühgeschichte von Künzing stärker in den Vordergrund rückte. Künzing gilt heute als einer der ältesten Orte Bayerns.

Dass heute in Künzing ein Museum diese mehr als 7000 Jahre lange Vergangenheit des Ortes sichtbar macht, ist dem Engagement einiger Künzinger Bürger zu verdanken – allen voran dem Gründungsvorsitzenden des Museumsvereins Werner Friedenberger sowie dem damaligen Bürgermeister Siegfried Steinhuber. Im Jahr 1990 entschloss sich die Gemeinde zum Bau eines Museums. In den folgenden Jahren wurden die vielen Funde, die heute im Museum präsentiert sind, in der Museumswerkstatt von Arno Dudzik restauriert und vorbereitet.

Der Grundstein für das Bauwerk, das Rathaus und Museum vereinte, wurde am 29. Oktober 1999 gelegt. Am 20. Juli 2001 öffnete das Museum seine Pforten. Von der Eröffnung an bis zum Jahr 2018 prägte Museumsleiterin Dr. Eva Bayer-Niemeier die Geschicke des bislang einzigen archäologischen Museums im Landkreis Deggendorf. Heute hat sich das Museum Quintana als überregional bekanntes Museum etabliert. Insgesamt wurden seit Eröffnung über 50 Sonderausstellungen veranstaltet und fast 180.000 Besucher begrüßt.

Zum Jubiläum gibt es in dieser Woche ein kleines Programm. Als Höhepunkt lädt das Museum an diesem Freitagabend zur "Prime Time-Führung" mit Dr. Roman Weindl ein. Anmeldungen sind unter ✆08549/9731-12 möglich, für Gemeindebürger ist der Eintritt ins Museum am Freitag frei.

Die Sonderausstellung "Archäologische Zeitreise – Playmobil-Sammlung Oliver Schaffer" ist noch bis 19. September im Museum Quintana zu sehen. Weitere Informationen und Ticketbuchung unter www.museum-quintana.de.

− oz