Offenberg
Nikolaus-Andacht mit der Legende vom Silberstab

11.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:01 Uhr
Josefine Eichwald

„Vergelt’s Gott“ bedankte sich der Hausherr, „Nikolaus“ Erwin Kraus, nach der Nikolausandacht, die heuer zum vierten Mal zelebriert wurde, bei seinen andern „weltlichen“ Mitstreitern, den Krampussen und den Gästen. −Foto: Eichwald

Es gibt Kalendereinträge in der Vorweihnachtszeit, die man nicht verpassen sollte. Die Nikolaus-Andacht in Friedrichsried (Gemeinde Offenberg) gehört dazu. Über 120 Besucher, darunter Bürgermeister Hans-Jürgen Fischer mit Ehefrau Beatrice, die Gemeinderäte Ludwig Kandler und Thomas Gäch, haben sich am Samstagabend an dem mit viel Aufwand vorbereiteten Ambiente am Hof von Gremiumskollege Erwin Kraus erfreut.

Vor der Kulisse eines mit vielen Windlichtern dekorierten „Märchenwalds“ und einer Lichterkette am Zaun ließen sich Groß und Klein vor der Kraus’schen Nikolauskapelle auf den Heiligen von Myra einstimmen. Im Mittelpunkt stand heuer die überlieferte Geschichte vom Silberstab, eine der vielen Nikolaus-Legenden.

Diakon Karl-Heinz Seiler hatte sie in gut verständliche, „modernisierte“ Reimform gebracht und selbst den Part des Betrügers (Christ) übernommen. Pater Athanasios Berggold fungierte in der szenischen Darstellung als Geldverleiher und Bankier (Jude). Christian Holmer hatte eine „Doppelrolle“, die des heiligen Nikolaus als Erzähler und die des „Richters“.
„Weil es immer nur ums Geld geht“, hatte Diakon Seiler die Legende ausgewählt, die ausgeliehenes Geld und Rückzahlfristen thematisiert. Der betrügerische Christ, der das geborgte Geld nie zurückzahlen will, wird „enttarnt“. Die Wahrheit, dass er die Silberlinge in seinem Stock, ähnlich einem Bischofsstab, verstaut hat, kommt ans Licht, als er einen Unfall erleidet und sein Stab zerbricht. Dabei war auch die Fürsprache des heiligen Nikolaus im Spiel...

Der heilige Nikolaus hatte sieben weltliche Vertreter entsandt. „Hausherr“ Erwin Kraus, Christian Holmer und Maximilian Gäch aus Aschenau sowie Michael Helmprecht aus Neuhausen und Werner Gerum, Josef Hopf und Martin Weber aus Edenstetten.

Begleitet wurden sie von vier Krampussen: Andreas Hacker, Marcel Mader, Manuel Gäch sowie Tobias Ertl, der seine Kinder Veronika (11), Annamaria (9) Max (6) als Engel und Hirte wieder mit einbezogen hatte.

Mit dem „Bayerischen Abendsegen“ und dem Titel „Stille Zeit“ hatten die Wolfsteiner Musikanten unter Wiggerl Heigl die Andacht musikalisch umrahmt. Sie spenden ihre Gage wieder an den Deggendorfer Kinderschutzbund.

Nach dem besinnlichen Teil wurden kleine Schoko-Nikoläuse an die Kinder verteilt. Für die Erwachsenen gab es Glühwein, Würstelsemmeln und die Gelegenheit zum Ratsch an den Feuerstellen.

− je