Tannenduft und das Knattern von Motorsägen am Mittwochvormittag am Platz vor dem Osterhofener Rathaus: Der Bauhof hat den Christbaum aufgestellt.
Gespendet hat die geschätzt zwölf bis 15 Meter hohe Nordmanntanne die Familie Weidgans aus Glucking, berichtet Bauhofleiter Michael Pokoj-Metag. Um die 25 bis 28 Jahre alt sei der Baum. Die Familie habe ihn gespendet, weil er schlichtweg zu groß geworden und neben einem Weg gestanden sei, führt der Bauhofleiter aus. Schon vergangenes Jahr wäre die Tanne zur Verfügung gestanden – da hatte der Bauhof allerdings schon einen Christbaum. „Die Familie hat sie extra noch stehen gelassen für uns“, sagt Pokoj-Metag.
Viele der Passanten, die zufällig beim Baumaufstellen vorbeikommen, kommentieren, wie toll die Tanne doch aussehe. Auch der Bauhofleiter freut sich über deren Wuchsform. „Sie ist schön frei gestanden“, sagt her. Weil sich der Stamm des Baumes teilt, hat der Bauhof diesen beim Abholen gesichert. Um die zwei dicken Äste zu sehen, muss man aber schon genau hinschauen. Einen so schönen, großen Baum zu bekommen, ist keine Selbstverständlichkeit, weiß Pokoj-Metag. „Wir sind auf Spenden angewiesen.“ Wie jedes Jahr hat die Firma Wolf ihren Autokran – mit Fahrer Michael Weinzierl – zur Verfügung gestellt, damit das Aufstellen reibungslos ablaufen kann, wofür sich der Bauhof-Chef dankbar zeigt.
Spenderin: „Eine schöne Verwendung“
Auch Spenderin Renate Weidgans ließ es sich nicht nehmen, am Stadtplatz vorbeizukommen, und sah dabei zu, wie „ihr“ Baum aufgestellt wurde. „Es freut mich“, sagte sie – noch dazu, weil er so schön gewachsen sei. Denn daheim hätte Weidgans den Baum als Brennholz verwendet. „Und so bekommt er eine schöne Verwendung.“
Manche Osterhofener scheinen aber am Mittwoch noch nicht in Weihnachtsstimmung gewesen zu sein: Trotz des Parkverbots am angrenzenden Parkplatz, muss Michael Pokoj-Metag immer wieder Leute dazu auffordern, ihre Autos wegzufahren. Die Parkverbotsschilder „mag niemand lesen“, sagt der Bauhofleiter. „Oder sie werden bewusst übersehen.“ Ein Ärgernis. Vor allem gehe es bei der Sperrung nicht nur darum, dass der Bauhof mit dem großen Christbaum den Platz benötigt. Auch den Autos soll nichts passieren. „Es ist ein Schutz für die Leute“, hebt Pokoj-Metag hervor.
Größere Öffnung für Baumstamm gewünscht
Der Bauhof ist am Stadtplatz einige Zeit zugange: Damit der Baumstamm in das knapp 25 Zentimeter große Loch am Stadtplatz passt, muss der Bauhof meist mit der Motorsäge nachhelfen. Da geht es ganz genau, erklärt Pokoj-Metag, weil der Baum am Ende schließlich gerade stehen muss. „Das ist immer die große Herausforderung.“ Denn: Meistens ist der Baumstamm dicker. Eine größere Öffnung käme da nicht ungelegen – eine solche wünscht sich auch der Bauhofleiter. Wer weiß, vielleicht liest das Christkind ja die Zeitung.
Auch der Ortsteil Altenmarkt bekommt wieder einen Christbaum am Kriegerdenkmal, allerdings erst nach dem Volkstrauertag. Den Altenmarkter Baum spendet laut Michael Pokoj-Metag die Familie Sterr aus Wisselsing. Spätestens am Montag soll es mit dem Schmücken losgehen – und dann ist die Herzogstadt bereit für die Weihnachtszeit.
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