Deggendorf
Licht, Farbe, Form in der Stadtgalerie: Todd Williamson und Frank Teufel

14.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:02 Uhr

Todd Williamson bei der Arbeit im Atelier.

Linie und Form, intensive Farbigkeit und schlichte, natürliche Materialität, Malerei und Skulptur: Ab Freitag, 17. März, treten die Arbeiten des vielfach ausgezeichneten Amerikaners Todd Williamson und des deutschen Bildhauers Frank Teufel in einen Dialog. So ergeben sich spannende neue Blickwinkel auf die Werke beider Künstler bei einer Ausstellung, die am Donnerstag, 16. März, um 19 Uhr in der Stadtgalerie im Stadtmuseum eröffnet wird. Damit wird die Reihe der Zusammenarbeit des Stadtmuseums mit dem Kunstforum Schloss Hohenstein, Teil der gemeinnützigen Oskar Hacker-Stiftung, und Premium Modern Art fortgesetzt.

Der Amerikaner Todd Williamson wurde 1964 in Cullman geboren und lebt und arbeitet in Los Angeles. 1988 erhielt er seinen Bachelor of Arts an der Belmont University in Nashville. In L.A. ist er unter anderem als Vorsitzender des Komitees für Kunst und Kultur der Stadt West Hollywood tätig. Williamsons Werke befinden sich in Sammlungen auf der ganzen Welt, er ist außerdem Preisträger des „Prize for Creativity“ (2019) der Pollock Krasner Foundation (New York). Bereits im Jahr 2010 erhielt er in New York den prestigeträchtigen „Pollock Krasner Foundation Award“. 2019 nahm Todd Williamson an der Biennale di Venezia teil.

Williamsons Gemälde zeichnen sich durch seine strikte Einhaltung der Geometrie aus. Beim Betrachten seiner Werke fallen oftmals die scharfen Ölkanten innerhalb seiner Arbeiten auf. Diese Linien bieten den Rahmen für die Reduktion von Formen und den sensiblen, aber präzisen Einsatz von Farben.

Durch das Auf- und Abtragen mehrerer Ölschichten auf die Leinwand entstehen subtile Effekte von Farbe und Bewegung, was für eine beeindruckende Lebendigkeit sorgt. Williamsons Arbeiten enthalten Referenzen an Rothko und Frankenthaler oder auch Gerhard Richter.

Frank Teufel wurde 1966 in Tuttlingen geboren. Nach seiner Lehre als Steinbildhauer besuchte er die Meisterschule für Steinmetze und Steinbildhauer in Mainz. Zudem absolvierte er ein Studium an der Akademie für Gestaltung in Ulm. Seit 1994 ist Teufel freischaffend tätig. Er nahm an zahlreichen Symposien, Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil.

Frank Teufels Skulpturen beginnen als lineare Zeichnungen auf dem Papier. Diese spannungsgeladenen Linien überträgt er in die Arbeit mit dem Stein und schafft es, eine filigrane Leichtigkeit in den Stein hinein zu formen, die dessen Materialität entgegenzustehen scheint. Frank Teufel geht bis an die Grenzen der Statik, er hinterlässt bewusst die Spuren der Bearbeitung. Filigrane Linie und Material gehen eine spannende Verbindung ein. Mit der Reduktion auf klar abstrahierte Formen laden die Werke zu eigenen Interpretationen ein, weshalb Frank Teufel in der Regel ganz bewusst auf sprechende Titel verzichtet.

Auch diese Ausstellung wird von einem Podcast begleitet. Bei Sonntagsführungen am 23. April und 14. Mai sowie Führungen bei der Langen Kultur- und Einkaufsnacht am 27. April gibt es die Möglichkeit, mehr zu beiden Künstlern und ihrem Werk zu erfahren. Besondere Einblicke in seine Arbeit gibt Frank Teufel persönlich bei einem Vortrag am 25. März um 19 Uhr in der Stadtgalerie bei freiem Eintritt.

− dz