Einen würdigen Rahmen hat der Wittelsbachersaal im Kloster Metten für den Ehrenabend des TSV Metten geboten. Zahlreiche Vereinsmitglieder und -funktionäre wurden für ihre Verdienste vom Verein sowie vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) und der Bayerischen Sportjugend (BSJ) geehrt. Zudem wurden zwei Ehrenmitglieder ernannt.
Abt Athanasius Berggold blickte auf das Gründungsjahr des Vereins, 1919, zurück. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg haben sich die Menschen nach Leben sowie nach körperlicher Ertüchtigung und fairem Kräftemessen gesehnt. In Sportvereinen wie dem TSV Metten ist das möglich. Sportvereine ermöglichen ein sich sportliches Messen im Kampf, einen freundlichen und liebevollen Umgang miteinander sowie Wertschätzung gegenüber dem, was man tue und dem, mit dem man es tue. Schon Bernhardin von Siena habe sich 1424 mit der Bedeutung und den Regeln körperlicher Ertüchtigung beschäftigt. Dem TSV und all seinen Mitgliedern und den Geehrten galt der Dank des Abtes.
Diesem Dank schloss sich Bürgermeister Andreas Moser an. Ehrenamt bedeute immer unentgeltliche Arbeit. „Man macht es einfach“, sagte Moser. Das sei nicht selbstverständlich. Der TSV Metten sei mit etwa 900 Mitgliedern der größte Verein in der Marktgemeinde. Besonders die Jugendarbeit und somit die Sicherung der Zukunft des Vereins sei bemerkenswert. „Über 40 Prozent der Mitglieder sind unter 26 Jahre alt“, so Moser. Damit sei der Verein für die nächsten Jahre gut aufgestellt.
Stellvertretender Landrat Josef Färber habe eine ganz persönliche Beziehung zum TSV Metten. Vor etwa 65 Jahren habe er in einem seiner ersten Fußballspiele mit seinem Schöllnacher Verein gegen den TSV in Metten gespielt. Färber gratulierte dem Verein, dass zahlreiche Mitglieder dem Verein über viele Jahre sportlich treu sind. „Ohne treue Mitglieder könnte ein Sportverein nicht existieren.“ In Sportvereinen könne man Kameradschaft erleben, Fairness erfahren und das füreinander Einstehen lernen.
„Der Markt Metten kann stolz sein auf die große Familie an Sportlerinnen und Sportlern des TSV – eine Familie, bei der jedes Mitglied seinen ganz persönlichen Teil zum gemeinsamen Erfolg beiträgt“, sagte BLSV-Bezirksvorsitzender und BSJ-Kreisvorsitzenden Otto Baumann. Sportvereine seien zudem weit mehr als Orte der sportlichen Betätigung. Sie seien Ort des sozialen Heranwachsens, der Persönlichkeitsbildung, des bürgerlichen Engagements sowie der Demokratie. Sie vermitteln Werte wie Fairness, Teamgeist, Rücksicht, Hilfsbereitschaft, Geradlinigkeit, Offenheit, Verbindlichkeit und vieles mehr. Beim TSV Metten seien auch Begriffe wie Integration, Inklusion, Respekt und Menschlichkeit keine Phrasen, sondern werden aktiv gelebt und machen den Verein aus. Solche Werte seien leider in der großen Welt des Sports oft nicht mehr anzutreffen, sagte Baumann. Umso wichtiger sei es, regionale Sportveranstaltungen und Vereine zu unterstützen.
TSV-Vorsitzendem Walter Gaminek war es eine Freude, zwei neue Ehrenmitglieder ernennen zu dürfen. Kristina Lanner sei seit 30 Jahren die Fahnenmutter des Vereins und zuverlässig bei allen offiziellen Anlässen mit „ihrer Fahne“ dabei gewesen. Zum 75-jährigen Vereinsjubiläum 1994 konnte die Fahne mit ihrer finanziellen Unterstützung neu beschafft werden und auch zum „100-Jährigen“ habe sie die Sanierung der Fahne übernommen. „Du hast die Funktion der Fahnenmutter immer ernst genommen“, bedankte sich Gaminek. Und auch, wenn Lanner altersbedingt künftig etwas kürzer treten wolle, bleibe sie die Fahnenmutter des Vereins. Wegen ihrer vorbildlichen Einstellung und ihrer großen Verdienste sei es der Vorstandschaft eine Ehre, Kristina Lanner zum Ehrenmitglied zu ernennen.
Auch Walter Mader habe diese Ehre mehr als verdient. Mader sei seit 1960 Mitglied im Verein. Seither habe er sich in vielfältiger Weise ehrenamtlich engagiert, als Spieler und Trainer, als erfahrener Tontechniker, als Notariats-Fachmann in Eigentumsfragen, und nun als Jugendleiter in der Abteilung Fußball, zählte Gaminek auf. „Ich habe mich schon oft gefragt, welche Kraft und Motivation dahinterstehen, dass man sich auch im fortgeschrittenen Alter so intensiv engagiert“, sagte Gaminek. Die Ernennung zum Ehrenmitglied reihe sich nun in eine Reihe zahlreicher anderer Ehrungen ein, zum Beispiel den Ehrenpreis des Bayerischen Fußballverbands 2022 sowie die Aufnahme in den Club 100 des Deutschen Fußballbundes 2023.
Das Bläserensemble des St.-Michaels-Gymnasiums unter der Leitung von Martina Früh begleitete die Veranstaltung musikalisch.
Die Ehrungen
BLSV/BSJ: Stefan Lustig (zusätzlich Ehrennadel in Silber und Gold der BSJ), Hermann Smetana, Dagmar Stelzer und Sandra Weinzierl wurden mit der Verdienstnadel in Bronze mit Kranz des BLSV geehrt. Walter Gaminek (zusätzlich Ehrennadel in Silber mit Gold der BSJ), Helga Geiger, Hans Karmann und Rainer Zwinger erhielten die Verdienstnadel in Silber des BLSV. Die Ehrennadel in Silber der BSJ erhielten Matthias Baumgartner, Peter Kallmünzer, Alexandra Mader, Roland Schließleder und Walter Schober. Hans-Dieter Kutschker bekam die Verdienstnadel in Silber mit Gold des BLSV verliehen. Die Ehrennadel in Silber mit Gold der BSJ erhielt Christian Aumeier.
Mit der Verdienstnadel in Gold des BLSV wurden Werner Führmann, Franz Grill, Wolfgang Paukner, Egon Sigl und Helmut Steinbauer ausgezeichnet. Klaus Bachmeier und Walter Mader (zusätzlich Ehrennadel in Silber des BSJ) erhielten die Verdienstnadel in Gold mit Kranz des BLSV. Gernot Fuchs erhielt die Verdienstnadel in Gold mit Brillanten und großem Kranz des BLSV. Diese Auszeichnung sei nicht alltäglich, so Otto Baumann. Sie werde für 50 Jahre Engagement verliehen.
TSV, 30 Jahre Mitglied: Reinhold Augustin, Ingrid Baumgartner, Georg Geiß, Kristina Lanner, Dr. Tobias Laub, Martin Mühlender, Pascal Pajung, Günther Roll, Fabian Scholz und Hermann Smetana.
40 Jahre: Markus Egginger, Christian Fischer, Helga Geiger, Jürgen Geilersdorfer, Lisa Grill, Christian Hofbrückl, Lydia Kappl, Georg Löffler, Christian Meyer und Roland Stang Mitglieder
50 Jahre: Bernd Scholz.
60 Jahre: Rudolf Holmer.
70 Jahre: Herbert Holmer.
Verdiente Mitglieder: Ludwig Geiger, Siegbert Habedank, Daniel Hempel, Martin Keilberg, Brigitte Klonowski, Stephan Lemberger, Christian Meyer, Christian Müller Stefan Murr, Klaus Plenk, Manfred Plödereder, Bettina Schmidt, Heidi Schober, Sabine Scholz, Anita Sigl, Karl Stelzer, Andreas Strohmeier, Max Thoma, Gerhard Venus, Helmut Wagner, Tanja Zelch, Franz Zach und Gerlinde Zach.
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