Hunding
"Klimawald": Ein bissl die Welt retten

Schulkinder helfen beim Pflanzen – Bald 14 Hektar im Landkreis

12.11.2022 | Stand 25.10.2023, 11:19 Uhr

Neuer, nachhaltiger Wald auf der Kahlfläche: Andreas Daffner (hinten von links), Bernd Sibler, Michael Reitberger, Thomas Straßer und Marko Ambros unterstützen die Schulkinder beim Pflanzen der Elsbeeren-Setzlinge. −Foto: Wendelin Trs

Mit dem Klimawaldprogramm will der Landkreis einen Beitrag zum nachhaltigen Umbau der Wälder und damit zum Umweltschutz leisten. Gleichzeitig kann er damit auch die Kinder für das Thema begeistern, wie zwei dritte Klassen der Grundschule Lalling am Freitagmorgen bei einer Pflanzaktion auf einer Waldfläche bei Zueding eindrucksvoll unter Beweis stellten.

Bestens vorbereitet wussten die 36 Drittklässler viel über Laub- und Nadelbäume und deren Bedeutung für die Bindung von Kohlendioxid. Landrat Bernd Sibler musste nicht lange fragen, schon prasselten die richtigen Antworten zu Wald, Klima und Umwelt auf ihn ein. Schulleiterin Barbara Jeworutzki und Schulrätin Claudia Brielbeck konnten stolz sein auf die Klassenlehrer Evelyn Kellermann und Lukas Rechenmacher, die die Kinder so gut vorbereitet hatten auf ihre Aufgabe im Klimawald.

Dort pflanzten sie am Freitag unter Anleitung und mit Unterstützung von Revierförster Marko Ambros 50 Elsbeeren-Setzlinge. Der tief wurzelnde Laubbaum verträgt Trockenheit recht gut, was ihn für den Umbau hinsichtlich des Klimawandels prädestiniert. Im vergangenen Jahr hatten die damaligen Drittklässler auf der Fläche schon Wildäpfel gepflanzt.

Setzlinge von Ahorn, Eiche oder auch Vogelkirsche hat eine Firma dort ausgebracht, informiert Andreas Daffner, der am Landratsamt für den Klimawald zuständig ist. Der Landkreis kaufte das rund 1800 Quadratmeter große Waldstück, auf dem der Borkenkäfer großen Schaden angerichtet hatte, und forstet sie nun nachhaltig wieder auf.

Immer wieder kommen Besitzer von Waldstücken nicht mehr mit der Pflege zurecht, sei es, weil sie sie geerbt und keinen Bezug dazu haben, weil die Zeit oder altersbedingt die Kraft fehlt. Für sie ist das Klimawald-Programm des Landkreises einen Alternative. Seit 2019 erwarb der Landkreis so zehn Flächen mit einer Gesamtgröße von rund neun Hektar. Bei drei weiteren Grundstücken fehlt laut Daffner nur noch die Unterschrift. Dann hat der Landkreis rund 14 Hektar Klimawald. Alle Flächen befinden sich auf der linken Donauseite, verteilen sich aber von Außernzell bis Bernried.

Mit Unterstützung der Schulkinder wurde das Grundstück bei Zueding eifrig bepflanzt, auch die beiden Bürgermeister Thomas Straßer (Hunding) und Michael Reitberger (Lalling) beteiligten sie mit Elan an der Aktion. "Im Grunde machen wir heute nichts anderes, als ein kleines bissl die Welt retten", sagte Bernd Sibler zu den Kindern.

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