Umbau bis Juli 2025 geplant
Innensanierung des Jugend- und Pfarrheims St. Martin Deggendorf steht an

14.11.2024 | Stand 14.11.2024, 5:00 Uhr |

Rundgang durchs Untergeschoß: Architekt Christian Zellner (v.l.) Stadtpfarrer Franz Reitinger und Daniel Altmann (Ingenieurbüro Schiefeneder).

Es ist Zeit geworden für eine Innenrenovierung des Jugend- und Pfarrheims von St. Martin. Der Bau aus den späten 1970er Jahren soll für veränderte Aufgaben und Nutzungen angepasst und modernisiert werden.

Die Maßnahme kostet 1,577 Millionen Euro. 900 000 Euro muss die Pfarrei investieren, die Stadt Deggendorf gibt dazu einen Zuschuss von 50 000 Euro. Den restlichen Betrag übernimmt die Diözese Regensburg. „Unser Wunsch ist es, dass wir bis zum nächsten Pfarrfest Anfang Juli 2025 fertig sind“, umreißt Pfarrer Franz Reitinger den Zeitplan.

Erste Planungen begannen 2022



Vor rund drei Wochen sind die Handwerker angerückt und haben angefangen, die Böden herauszureißen. Das Mobiliar haben ehrenamtliche Helfer aus der Pfarrei bereits im Juli und August herausgeräumt. „Die Maßnahme hat einen langen Vorlauf“, sagt Reitinger mit Blick auf die längere Planung. Bereits 2022, in der Endphase von Corona, gab es erste Gespräche über eine Sanierung. Dann dauerte es noch zwei Jahre, bis die Handwerker anrückten. Die eigenen Wünsche mussten mit dem Architekten der Diözese abgestimmt werden, die interne Richtlinien über die Höhe der Förderung von Maßnahmen habe. Im Mittelpunkt der Sanierung steht das Raumprogramm. Der Grundriss soll an veränderte Anforderungen angepasst werden, die Toiletten modernisiert und zum Teil barrierefrei umgebaut werden. Neue Böden werden verlegt, vor allem Parkett und Linoleum, die Elektrik erneuert, Schleifen für Hörgeräteträger installiert sowie Galerieschienen, damit im Pfarrsaal Kunstausstellungen stattfinden können. Zu einem früheren Zeitpunkt waren Dach, Fenster und Türen bereits renoviert worden. Auch die Gasheizung ist relativ neu und wird belassen. Ansonsten wird das Gebäude weitgehend in den Rohbauzustand versetzt, auch wenn von außen nicht viel zu sehen sein wird.

Die Wünsche der Nutzer gesammelt



Zu den Fragen der Raumnutzung setzten sich alle Gruppen zusammen, die das Pfarrheim nutzen, und formulierten ihre Wünsche: die Ministranten, die Katholische Jugendgruppe (KJG), die Senioren, der Frauenbund, der Kirchenmusiker, die Leiterinnen der Kindergruppen, die Verantwortlichen für den Eine-Welt-Laden, die Bücherei und die Kleiderkammer der Caritas.

„Wir mussten verschiedene Nutzungen unter einen Hut bringen“, schildert Architekt Christian Zellner von den „Hausfreunden“ die Herausforderung. Seine Kollegin Hanna Knorr hat die Pläne größtenteils ausgearbeitet. Zwar war schnell klar, dass man nicht alle Wünsche erfüllen kann, aber vieles, was den verschiedenen Gruppen ihnen wichtig ist, findet sich in den Bauplänen wieder.

Größere Küche war allen wichtig


 Drei Bereiche kristallisierten sich als Schwerpunkte einer Umgestaltung heraus: eine größere, funktional gestaltete Küche im Erdgeschoß mit offenen Durchreichen und zusätzlicher Theke, um die Bewirtung beim kostenlosen Essen für alle und bei weiteren Veranstaltungen zu erleichtern, moderne und zum Teil barrierefreie Sanitärbereiche und ein neuer Garderobe-Bereich, der weniger Platz benötigt. Die Nutzung des Foyers neben dem Pfarrsaal bei größeren Veranstaltungen war ein weiterer Wunsch vieler. Der Einbau von größeren Türen vom Eingangsbereich zum Pfarrsaal soll eine Durchlässigkeit erreichen, damit die Gäste bei Veranstaltungen mehr Platz haben.

Die Pfarrbücherei erhält neue Böden und neue Regale sowie ein kleines Lesecafé. Und dann gibt es noch eine Menge Räume für die verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Nutzungen: Der Werkraum zum Basteln für die Ministranten und Jugendlichen oder zum Palmbuschenbinden für den Frauenbund. Im Raum des Kirchenmusikers wird künftig das Notenmaterial und die Audioanlage untergebracht. Im Gruppenraum für die kleineren Kinder im Keller wird ein zusätzlicher, dritter Rettungsweg eingebaut. Auch die Küche im Keller wird etwas vergrößert. Die Arbeiten beschränken sich auf das Kellergeschoß und Erdgeschoß des eigentlichen Pfarr- und Jugendheims, die vermieteten Bereiche bleiben davon unberührt.

Motiv der Mantelteilung für den Pfarrsaal



Für den Pfarrsaal haben sich Pfarrer Reitinger und sein Team etwas Besonderes einfallen lassen: Sie wollen die Mantelteilung von St. Martin in Form eines großen Fotoabzugs an der Wand präsentieren. Der originale Wandteppich der Künstlerin Hilde Sandtner hängt in der Pfarrkirche. Vom erhaltenen Papierentwurf, der durch seine Farbigkeit besticht, will Reitinger das Hauptmotiv als Blickfang präsentieren.

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