Am Bachlinger Graben
Hochwasserübung „Nasse Katze“: Über 100 Feuerwehrleute schützen Gebäude in Wallerfing

17.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:29 Uhr

Das Wechselladerfahrzeug der FF Osterhofen brachte die Sandsäcke zum Übungsort, der GEO Bayern.

Bei Übungen der Feuerwehren werden in der Regel Brandfälle oder Verkehrsunfälle als Szenarien abgearbeitet. In Neusling waren die Einsatzkräfte am Samstag bei einer groß angelegten Hochwasserübung gefordert. Entsprechend lautete der Name der Übung „Nasse Katze“.

Marco Zellner und Georg Unverdorben, die beiden Kommandanten der Ortswehr, hatten sich als Einsatzleiter etwas besonderes einfallen lassen: Angenommen wurde eine drohende Überschwemmung der Produktionshalle der GEO Bayern infolge Starkregens über mehrere Tage. Ein Überlaufen des ansonsten harmlosen Bachlinger Grabens war nicht mehr zu verhindern, sodass sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, die gefährdeten Gebäude mit Sandsäcken zu schützen.

Dafür war jede Menge Manpower notwendig, weshalb auch die Feuerwehren aus den Gemeinden Wallerfing, Oberpöring, Aholming und Buchofen sowie das Wechselladerfahrzeug der FF Osterhofen zu Hilfe gerufen wurden. Außerdem war die Feuerwehr Wallerfing zur Unterstützung der Einsatzleitung mit ihrem Mehrzweckfahrzeug vor Ort. Hier wurden alle wichtigen Absprachen getroffen, Lagekarten zur Verfügung gestellt und die Kommunikation mit der Integrierten Leitstelle in Straubing sichergestellt.

Der Sandsackverbau an der Südseite des Gebäudes war Aufgabe der Wehren aus Aholming, Penzling, Tabertshausen, Neutiefenweg und Ramsdorf, während die Feuerwehren Oberpöring, Niederpöring, Gneiding und Buchhofen die Tore an der Westseite der Produktionshalle sicherten.

Die ersten Sandsäcke wurden von der FF Osterhofen mittels Wechselladerfahrzeug nach Neusling gebracht. Den Transport weiterer Sandsäcke aus dem Bereitstellungsraum teilten sich auf Abruf die drei TSF-Logistik-Fahrzeuge der Wehren aus Ramsdorf, Gneiding und Niederpöring zusammen mit dem GW-Logistik-Fahrzeug der FF Aholming und dem Wechselladerfahrzeug aus Osterhofen.

Innerhalb einer guten Stunde nach Alarmierung hatten die 100 Feuerwehrleute und über 30 Jungfeuerwehrler mehrere Hundert Sandsäcke verbaut und nach einer weiteren Stunde war das Übungsziel erreicht. Während der umfassenden Übung hatte die örtliche Feuerwehr die Einsatzkräfte mit Getränken versorgt. Außerdem war während der Übung der Anhänger der Neuslinger Feuerwehr mit vier Schmutzwasserpumpen und einer Pumpleistung von 112700 Litern pro Stunde, zwei Notstromaggregaten, Nasssauger und weiterer Hochwasserschutzausrüstung ausgestellt.

Zahlreiche Zuschauer, darunter auch Bürgermeister Hans Eigner und Vertreter der Wasserwacht Plattling, ließen sich auch vom miesen Wetter nicht abhalten und verfolgten interessiert das Übungsgeschehen. Von der Kreisbrandinspektion waren Kreisbrandrat Erwin Wurzer, die Kreisbrandinspektoren Jürgen Kainz und Josef Fritsch sowie Kreisbrandmeister Stefan Frank vor Ort. Bürgermeister Hans Eigner und die Kreisfeuerwehrführung richteten nach der gelungenen Übung Grüße und Dankesworte an die Feuerwehrleute, die ihren Samstag Abend für diese Übung geopfert hatten.

Auch die beiden Einsatzleiter aus Neusling zeigten sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden und resümierten, dass die Zusammenarbeit der Wehren problemlos funktioniert – auch in Situationen, die bislang nicht oder nur selten auf der Übungsagenda standen. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass es immer häufiger zu lokalen Ereignissen mit Starkregen kommt und dann vermeintlich harmlose Kleingewässer zu einer akuten Gefahr für Hab und Gut und das Leben werden können, so die Einsatzleiter. Dafür will man sich rüsten und der Gefahr ins Auge sehen.

− tre