Sie haben beherzt gehandelt und nicht weggeschaut, die Polizei informiert und sich so um die innere Sicherheit in Bayern verdient gemacht: Insgesamt 31 Bürgerinnen und Bürger haben in München in einer Feierstunde von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Landespolizeipräsident Michael Schwald die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit (Courage-Medaille) verliehen bekommen, darunter auch Roswitha und Manfred Zacher aus Außernzell (Landkreis Deggendorf).
Suspekt vorgekommen ist es dem Ehepaar im März 2021, dass drei fremde Personen in ihrer Nachbarschaft den Zweitwohnsitz einer 74-Jährigen aus Baldham betraten. Sie fragten telefonisch bei der Frau nach, die ihnen versicherte, dass es sich um Ermittler der Polizei handle. Das wiederum wollten Roswitha und Manfred Zacher nicht glauben, machten Fotos und informierten ihrerseits über Notruf die Polizei.
Dank diesem "mutigen und beherzten Handeln", so führte der Innenminister in seiner Laudatio aus, konnten die drei Täter festgenommen werden und sind mittlerweile rechtskräftig zu Haftstrafen verurteilt. "Sehr wahrscheinlich wurden hierdurch weitere bandenmäßige Betrugsdelikte verhindert. Zudem konnte der Tätergruppierung eine vorangegangene Tat zugeordnet werden", dankte Joachim Herrmann dem Ehepaar.
Die 74-jährige Frau hatte zuvor mehrfach von einem Call-Center Anrufe von einem Mann erhalten, der sich als Polizist ausgab. Sie stellte dem Anrufer eine größere Menge Bargeld an ihrem Zweitwohnsitz in Außernzell in Aussicht. Daraufhin wurde ihr ein vermeintlicher Ermittler angekündigt, der den Schlüssel für den Zweitwohnsitz abholte und daraufhin mit den beiden anderen Tätern zum Anwesen in Außernzell fuhr.
"Unsere Geehrten sind großartige Vorbilder für Zivilcourage", betonte Joachim Herrmann. Niemand müsse sich in Lebensgefahr bringen. Es sei aber wichtig, nicht wegzuschauen und zumindest gleich die Polizei zu verständigen. Seit 1994 werden couragierte Bürger mit der Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit ausgezeichnet.
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