Auf seiner letzten Fahrt
Havarist macht Halt in Deggendorf: Motorschiff „Achim“ übernachtete im Donau-Hafen

05.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:57 Uhr

Havarist „Achim“ im Donau-Hafen: Der Knick in der Schiffsmitte ist deutlich zu erkennen. −Fotos: Zweckverband Donau-Hafen

„Achim“ hat in den vergangenen Wochen traurige Berühmtheit erlangt. Das in der Schleuse „Geisling“ am 10. März gesunkene und am 29. März wieder „flott gemachte“ Motorschiff ist mittlerweile auf dem Weg nach Ungarn, wo es verschrottet werden soll.





Auf seiner letzten Fahrt hat „Achim“ am Sonntag Halt im Deggendorfer Hafen gemacht. Allein hat es das Transportschiff allerdings nicht aus der Oberpfalz nach Niederbayern geschafft. Das 85 Meter lange und über 8 Meter breite Schiff ist nicht mehr selbst fahrtüchtig. Also hat der Schubverband „Antonia“, der vorher noch Reaktorteile bei „MAN Energy Solutions“ am Standort Deggendorf geladen hatte, „Achim“ abgeschleppt. Besser gesagt „beigekoppelt“, also seitlich angehängt, und so nach Deggendorf manövriert.

Schadstellen mit Drohne festgehalten



„Achim“ war, mit 1100 Tonnen Eisenerz-Granulat beladen, in der Schleuse Geisling „zusammengeknickt“. Die Schadstellen im mittleren Bereich sind auf den Luftaufnahmen, die im Deggendorfer Hafen mit Hilfe einer Drohne gemacht wurden, gut zu erkennen. Für seine letzte Reise wurde das Schiff notdürftig repariert. Es wurden 25 Tonnen Stahl verbaut; die Risse und undichten Stellen wurden mit Blechen geflickt und verschweißt, verbeulte Teile ausgetauscht, und die deutlich sichtbaren Knickstellen mit langen Stahlträgern geschient. Der immer noch geringe Wassereintritt an den Schadstellen muss allerdings laufend ausgepumpt werden, so dass ein Transport möglich ist.

Allzu lange war der Aufenthalt in Deggendorf nicht. „Achim hat den Hafen Deggendorf bereits am Montag donauabwärts verlassen“, so der stellvertretende Werkleiter Hans Ruderer. Seine letzte lange Reise geht nunmehr nach Budapest, wo „Achim“ endgültig verschrottet werden soll.

− dz