Hengersberg
Grundschule soll zum neuen Schuljahr fertig sein

Lieferengpässe verzögerten Sanierung und Erweiterung – Schulsportanlage noch auf der To-do-Liste

19.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:48 Uhr
Svenja Först

Die Arbeiter sind momentan unter anderem mit dem Ausbau des Dachstuhls über dem Verwaltungstrakt des Altbaus beschäftigt. Nach Ostern erfolgt die Sanierung der Außenanlagen. −Foto: Fuchs

Von Robert Fuchs

Im Vermögenshaushalt des vom Schulverband Grundschule genehmigten Haushalts 2023 sind für die Erweiterung und Teilsanierung der Grundschule 3,402 Millionen Euro veranschlagt. Dass trotzdem keine Investitionsumlage festgesetzt werden musste, ist dem Umstand geschuldet, dass die im März 2021 begonnene und mit insgesamt 4,2 Millionen Euro veranschlagte Maßnahme kostentechnisch bereits im Haushaltsplan 2022 abgebildet wurde, aber aufgrund baulicher Verzögerungen vergangenes Jahr nicht abgewickelt werden konnte. Deshalb können heuer 2,923 Millionen Euro aus der Rücklage übernommen werden.

Etwas ins Stocken geraten sind die Tätigkeiten auf der Baustelle am Rohrberg, weshalb wohl nicht vor Herbst mit der Einweihung gerechnet werden kann. Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Christian Mayer hofft, dass zumindest zum Schuljahresbeginn 2023/24 alles fertigt ist – inklusive der Außenarbeiten, die nach den Osterferien beginnen. Verzögerungen der Baufirmen und Lieferengpässe verhinderten die eigentlich im Frühjahr geplante Fertigstellung, so Mayer, der jedoch guter Dinge ist und zu verstehen gab, dass „gut Ding lange Weile“ brauche. Ein weiteres Problem der Grundschule, das auch die Mittelschule betrifft, ist die Schulsportanlage auf dem Rohrberg. Sie müsste dringend saniert werden, was aber momentan noch an der Klärung der Grundstückfrage scheitert. Dazu erläuterte Mayer, dass die Sportanlage nicht mehr dem heutigen Standard entspricht, vor allem die 75-Meter-Laufbahn und das Rasenspielfeld die sportlichen Voraussetzungen nicht mehr erfüllen. Für den Sport an Mittelschulen sei eine 100-Meter-Laufbahn mit Auslauf zwingend vorgeschrieben, so Mayer, Der Hengersberger Marktrat habe sein Einverständnis gegeben, das westlich an die Schulsportanlage angrenzende Grundstück zur Verfügung zu stellen. Besser eignen würden sich allerdings die östlich gelegenen Anlieger-Grundstücke, die mehreren Eigentümern gehören, mit denen man derzeit Gespräche führe, äußerte sich Mayer zuversichtlich, doch noch zu einer vernünftigen Lösung zu kommen.

Die Schulsportanlage ist 1993 für 650000 Mark von beiden Schulverbänden errichtet worden, wobei das Grundstück zu 80 Prozent dem Schulverband Grundschule und zu 20 Prozent der katholischen Kirche gehört, mit der man einen langfristigen Pachtvertrag abschloss. Noch verfrüht seien Fragen nach der Beteiligung des Grundschul-Verbandes, der Kostenaufteilung und der Klärung der Fördermöglichkeiten, so Mayer. Er dankte den Verbandsmitgliedern, die Gemeinden Hengersberg, Niederalteich und Schaufling, dass sie sich einstimmig für die Notwendigkeit der Erweiterung der Schulsportanlage ausgesprochen haben.

Im Mittelpunkt der Sitzung stand der Haushalt 2023, der mit einem Gesamtvolumen von 3,812 Millionen Euro genehmigt wurde. Das Zahlenwerk stellte Geschäftsstellenleiter Stefan Jungtäubl vor. Die Schülerzahlen sind seit 2017 (170) kontinuierlich angestiegen und haben 2021 mit 238 einen Höchststand erreichten. Nach einem kleinen Abfall in 2022 auf 223 Schüler, nähert man sich mit derzeit 236 Schülern wieder der Rekordmarke, was laut Rektorin Melanie Hiergeist dazu führe, dass die erste Klasse im kommenden Schuljahr sogar vierzügig werden könnte. Obwohl die geplante Schulbaumaßnahme noch nicht einmal abgeschlossen ist, müsse man sich laut Schulverbandsvorsitzendem schon heute mit der Frage nach der weiteren Entwicklung der Schülerzahlen und dem zukünftigen Raumbedarf auseinandersetzen.

Als weiteres Schulproblem bezeichnete Mayer den Lehrermangel, der sich auch auf die Kommunen auswirkt. Laut Gemeindetag arbeiten 60 Prozent der beim Freistaat beschäftigten Lehrkräfte in Teilzeit, die daraus resultierenden Unterrichtsengpässe würden auf die Kommunen abgewälzt, die die Kosten für die Betreuung der Kinder nach dem Unterricht zu tragen haben.

Die Schulverbandsumlage von 1578,39 Euro pro Schüler ergibt 372500 Euro für den nicht gedeckten Bedarf. Davon entfallen auf den Markt Hengersberg für 230 Schüler 363029 Euro sowie auf die Gemeinden Niederalteich für vier Schüler 6314 Euro und für die Gemeinde Schaufling für zwei Schüler 3157 Euro.

Zu den Ansätzen des Verwaltungshaushalts merkte Jungtäubl unter anderem an, dass sich die Kosten für Gas nahezu verdoppelt haben, obwohl der Verbrauch leicht zurückgegangen ist. Weil mittlerweile zehn Ganztagsklassen mit je einem Mitfinanzierungsanteil des Schulverbands von 6604 Euro je Klasse vorhanden sind, mussten die Ausgaben hierfür von 45000 auf 66000 Euro angehoben werden.

Der Vermögenshaushalt ist laut Jungtäubl geprägt von den Baumaßnahmen sowie der Umsetzung des Digitalbudgets Bund und der Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Neben der Rücklageentnahme von 2,923 Millionen Euro werden die Investitionen durch Zuwendungen aus FAG und FAG+ von 400000 Euro sowie über das Digitalbudget Bund von 78900 Euro gegenfinanziert. Zu den FAG-Förderungen berichtete Jungtäubl, dass 2022 bereits 1,21 Millionen Euro von den zugesagten 2,14 Millionen Euro abgerufen wurden und die verbleibende Fördersumme von 500000 Euro erst nach Vorlage und Prüfung des Verwendungsnachweises ausbezahlt wird.