Beschluss des Stadtrats
Glasfaser für die ganze Flächengemeinde: Osterhofen nutzt zwei Förderprogramme

Stadtgemeinde wird auf zwei Projekte aufgeteilt

25.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:25 Uhr

−Foto: dpa

Bereits im Oktober 2021 hat sich der Stadtrat von Osterhofen für Glasfaser bis in jedes Haus ausgesprochen. Am Donnerstag beschloss das Gremium, welche Bereiche wann und nach welchen Förderprogrammen – Bayern oder Bund – realisiert werden sollen. Bei beiden beträgt die Förderquote letztlich 90 Prozent der Kosten.

Positiv ist: Die Telekom betreibt bereits einen eigenwirtschaftlichen Ausbau für die Stadtteile Osterhofen und Altenmarkt. Damit verbleiben 19 Einzelanwesen, die bisher weniger als 30 mbit/s im Download haben, sowie 1400 Adressen mit weniger als 100 mbit/s. Geschäftsleiter Josef Feuerecker erläuterte dem Stadtrat, dass für sie bereits 2022 eine Markterkundung im Bundesförderprogramm durchgeführt wurde. Eine Ausschreibung war allerdings nicht mehr möglich, weil das Programm bereits ausgeschöpft war, doch diese Ergebnisse können nun ausnahmsweise auch im Bayerischen Förderprogramm verwendet werden.

Die Aufteilung der Stadtgemeinde auf zwei Förderverfahren und damit zwei Bauabschnitte hat den Vorteil, das Kostenvolumen zu reduzieren und die Belastung der Stadt auf mehrere Haushaltsjahre zu verteilen, so der Geschäftsleiter. Das gesamte Projekt wird wohl von 2024/25 bis 2028/29 dauern.

Weil das Bundesprogramm aufwendig und kompliziert ist sowie viele Vorgaben zu Material und Dokumentationspflicht enthält, ist es bei Firmen nicht so beliebt, schilderte Josef Feuerecker. Deshalb wolle man einen Großteil der Bereiche im Landesprogramm abwickeln und erwarte dadurch wirtschaftlich interessante Angebote. Zudem hoffe man auf „Beifang“: Wenn Anbieter Leitungen legen, die an nicht-förderfähigen Adressen vorbeiführen, könnten sie dorthin einen eigenwirtschaftlichen Ausbau anbieten.

Im ersten Schritt versucht die Stadt, das Bayerische Gigabit-Programm bis zu einer Deckungslücke von maximal 6,6 Millionen Euro weitestgehend auszuschöpfen. Da hier je Adresse eine Förderung von maximal 5500 Euro möglich ist, werden kostenträchtige Weiler ins Bundesprogramm verschoben, so der Geschäftsleiter. Der Nachteil des bayerischen Programms: Versorgungsbereiche, die bereits über 100 mbit/s Downloadrate verfügen, werden nicht gefördert. Das betrifft im Stadtgebiet Bereiche, die im Ausbau von 2015 bis 2020 versorgt wurden und in denen die Telekom über Supervectoring die Bandbreiten auf über 100 bis 250 mbit/s erhöht hat. Deshalb wird in einigen wenigen Dörfern ein Teil jetzt mit Glasfaser bis ins Haus versorgt (beispielsweise Wisselsing-West), während der andere, bereits besser versorgte Teil (etwa Wisselsing-Ost) erst später im Rahmen des Bundesprogramms Glasfaser erhält.

Das Landesprogramm läuft voraussichtlich nur noch bis Mitte des Jahres. Mit dem gestrigen Beschluss soll kommende Woche die Ausschreibung beginnen, so dass 2024 der Kooperationsvertrag und 2025 der Baubeginn erfolgen können. Aufgeteilt wird dieser Projektbereich 1 in zwei Lose: Sollte das Gesamtvolumen von 6,2 Millionen Euro überschritten werden, so wird das zweite Los in den zweiten Projektbereich für das Bundesprogramm verschoben, der zwei Jahre später durchgeführt wird. Hier fördert der Bund zu 50 Prozent und das Land gibt weitere 40 Prozent dazu.

Der Stadtrat stimmte diesem Vorgehen zu. Mit Planung und Beratung wird das Büro IK-T Regensburg beauftragt.

PROJEKTBEREICHE

Projektbereich 1 nach Bayerischen Gigabit-Programm:

Los 1 wird 927 Adressen umfassen aus Thundorf, Aicha-Süd, Haardorf-West und -Ost, Mühlham, Ruckasing, Niedermünchsdorf, Wisselsing-West, Kirchdorf, Raffelsdorf, Linzing, Obergessenbach, Holzapfelöd, Langenamming, Willing, Göttersdorf-Nord, Absdorf, Galgweis, Oberndorf.

Los 2 umfasst 167 Adressen in Arbing-Nord, Gramling, Endlau, Schnelldorf, Eschlbach, Winklarn, Anning, Haarbach, Neuharbach, Glucking und Pöschlöd.

Projektbereich 2 nach Bundes-Gigabitförderung 2.0 mit bayerische Kofinanzierung umfasst 800 Adressen: nördlich Thundorf, Aicha-Nord und westlich davon, Haardorf-Mitte, Polkasing, Arbing-Süd und Umland, Lahof, Biogasanlage, Wisselsing-Ost, Kapfing, Viehhausen, Schmiedorf, Untergessenbach, Unteres Maging, Reisach, Königsöd, Holzhäuser, Göttersdorf-Süd, Gergweis und nördlich davon sowie südliches Galgweis.

− gs