Aholming
Gemeinderat beschließt Trauerwiese für Bestattungen

25.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:45 Uhr

−Symbolbild: Archiv/ Schiller

Auf den Friedhöfen in Aholming und Tabertshausen soll eine Trauerwiese entstehen: Das hat der Gemeinderat am Montag in seiner Sitzung beschlossen.

Zudem votierte das Gremium für eine neue Satzung über die Benutzung und Gebühren der Friedhöfe und Bestattungseinrichtungen. Alle 15 Gemeinderäte waren bei der Sitzung anwesend, die Beschlussfähigkeit war dadurch gegeben. Allen Anträgen stimmte der Gemeinderat ohne Gegenstimmen zu.

Eine Trauerwiese für Urnenbestattungen soll es bald auf den gemeindlichen Friedhöfen in Aholming und Tabertshausen geben: Das ist eine Fläche mit Wiese, Bäumen oder Steinen, auf der die Gräber nicht direkt mit den Tafeln der Verstorbenen verbunden sind. So können dort, nur für Urnengräber, auch anonyme Bestattungen erfolgen. Den Antrag dazu hatte Irmgard Kirschner (FW) gestellt. Wie die Trauerwiese genau aussehen soll hat der Gemeinderat am Montag noch nicht geklärt: "Wir müssen uns Gedanken machen, in welcher Form und in welcher Größe wir das Projekt umsetzen", sagte Bürgermeister Martin Betzinger (CSU). Außerdem müsse geklärt werden, ob dafür Bäume oder Steine besser geeignet seien. Als mögliche Orte nannte er eine "relativ große freie Fläche in Tabertshausen und Bereiche nach Osten und Westen in Aholming". Allerdings müsse man sich die Lage genauer ansehen, um eine Entscheidung treffen zu können.

Einig waren sich der Gemeinderat in einem Punkt: Die neue Trauerwiese solle pflegeleicht für die Gemeinde und auch die Angehörigen der Verstorbenen sein. "Ich finde es eine gute Idee und denke, dass eine Trauerwiese relativ natürlich sein darf. Zudem müssen auch anonyme Bestattungen möglich sein", sagte Theresia Friedberger (FW). Für Tafeln mit den Namen der Verstorbenen gebe es mehrere Möglichkeiten: "Die Daten könnten auf Tafeln an Bäumen oder auf Platten in der Wiese zu sehen sein", erklärte Irmgard Kirschner vor der Sitzung. Letztendlich war sich der Gemeinderat einig, eine Trauerwiese zu schaffen. "In welcher Form muss heute noch nicht geklärt werden", sagte Betzinger. Er tendiere aber zu Steinen, da diese pflegeleichter seien. Da die letzte Satzung über die Benutzung der Friedhöfe bereits aus dem Jahr 1986 stammte, stimmte der Gemeinderat erneut darüber ab – die Aufnahme der Trauerwiese in die Satzung der Friedhöfe stellte die einzige Veränderung dar. Der Preis für ein Grab auf der Trauerwiese wurde auf 300 Euro pro Jahr festgelegt.

Bei der Gebührensatzung der Friedhöfe wird es Veränderungen geben: Da die aktuellen Gebühren nicht kostendeckend sind, wären sehr hohe Preisanhebungen nötig. Die Gemeinde hat das Steuerbüro Plank aus Pfarrkirchen beauftragt, eine Kostenkalkulation zu erstellen. Die Kosten seien das Mähen des Rasens, Versicherungen und andere Arbeiten auf den Friedhöfen, erklärte Betzinger auf Nachfrage von Jürgen Tauer (FW).

Das Ergebnis: Für den Friedhof Aholming wäre eine Gebührenerhöhung um 83 Prozent nötig, um das jährliche Defizit von 2666 Euro auszugleichen. Die Gebühren des Friedhofs in Tabertshausen müssten sogar um 196 Prozent erhöht werden – das jährliche Defizit liegt dort bei 3202 Euro. "Das liegt vor allem daran, dass es bei gemeindlichen Friedhöfen kaum Einnahmen gibt", erklärte Geschäftsleiterin Lena Bernhard.

Der Gemeinderat einigte sich darauf, die Gebühren um zehn Prozent anzuheben. In vier Jahren solle erneut eine Kalkulation angefertigt werden. "So sind wird unserer Pflicht nachgekommen und versuchen kostendeckend zu agieren, aber verhindern, dass die Preissteigerungen zu hoch sind", sagte der Bürgermeister. Einzel- und Doppelgrab kosten so in Zukunft 480 bzw. 900 Euro.

Dem Bauantrag von Jürgen und Carmen Gmeinwieser auf Errichtung eines Einfamilienhauses mit Carport stimmte der Gemeinderat zu. Außerdem billigte das Gremium geschlossen den überarbeiteten Entwurf der Flächennutzungsplanänderung der "Freiflächenphotovoltaikanlage südlich der Kapellenstraße". Die Verwaltung solle nun mit der Durchführung des Verfahrens beauftragt werden.

Bürgermeister Martin Betzinger sagte, dass er die Gemeinde auf Blackout-Szenarien vorbereiten will: "Hier sind wir am Puls der Zeit und wollen vorbereitet sein." Mehrere Gemeinderäte merkten an, dass eine frühzeitige Beschaffung von Notstromaggregaten sinnvoll sei – um stets handlungsfähig zu bleiben. Betzinger sagte zudem, dass er abklären wolle, welche Bereiche in Aholming systemrelevant sind. Außerdem hat der Gemeinderat einige ausstehende Maßnahmen besprochen: Die Arbeiten, wie der Zuschnitt von Bäumen oder Aufräumarbeiten am Kindergarten, seien aufgrund von personellen Engpässen im Bauhof noch nicht möglich gewesen. Die neue Lüftungsanlage der Schule soll bald einsatzbereit sein: "Sie kann programmiert werden und läuft vollkommen automatisch", so Betzinger.

− hef