Rechtzeitig vor Allerheiligen ist die Außengestaltung um die sanierte Trauerhalle auf dem Friedhof in Neuhausen durch die Gemeinde Offenberg abgeschlossen worden. Die Aussegnungshalle erstrahlt nun wieder in neuem Glanz.
Seit längerer Zeit hatte sich der Gemeinderat von Offenberg mit dem Thema Leichenhaus befasst. Es wurden verschiedene Varianten durchdacht. Von Komplettsanierung über Abriss und Neubau an gleicher Stelle bis hin zur völlig neuen Konzeption. Schließlich entschied sich das Offenberger Gemeindeparlament dazu, das Leichenhaus, welches aus den 1960er Jahren stammt, von Grund auf zu sanieren. Einen Löwenanteil leistete das Team des Bauhofs der Gemeinde. Architekt Georg Lorenz oblag die Gesamtplanung der Maßnahme, die mit knapp 200.000 Euro zu Buche schlug.
In den Tagen vor Allerheiligen nun fand die Schlüsselübergabe durch Architekt Lorenz an die Gemeinde statt. Bürgermeister Hans-Jürgen Fischer konnte dazu seine beiden Stellvertreter Karl Mühlbauer und Christian Holmer sowie aus den Reihen des Gemeinderats Martina Dallmeier, Thomas Gäch, Johann Heininger, Ludwig Kandler und Erwin Kraus begrüßen. Der Einladung war auch das Team des Bauhofs mit Leiter Ludwig Feldmeier an der Spitze gefolgt. Fischer erinnerte an das Bauprojekt und dankte allen, die die Maßnahme positiv begleitet haben. Sein Dank galt vor allem den am Bau beteiligten Firmen.
Glaskünstler Willi Poiger gestaltet Glaskreuz
Besonders hervorgehoben wurde Glaskünstler Willi Poiger, der das zentrale Element im vergrößerten Aufbahrungsraum gestaltete. Ein mit Licht durchflutetes Glaselement, in Kreuzform mit einem rot gestalteten Mittelpunkt. „Das Rot steht für die Liebe“, so Abt Athanasius Berggold, der als Neuhausener Ortspfarrer die kirchliche Segnung der neuen Räume vornahm. Fischer freute sich, dass Abt Athanasius von Beginn der Planungsphase und den Bau selbst über als Ratgeber zur Seite stand und das Projekt befürwortete. Ebenso zeichnete Uwe Schmidt unterstützend verantwortlich für die planerische Gestaltung der Außenanlage und den barrierefreien Zugang. Für die Umsetzung der Belange der veränderten Trauerkultur brachte sich Offenbergs dritter Bürgermeister Christian Holmer ein.
„Wir brauchen Orte, die uns als Trauernde in den Arm nehmen“
Abt Athanasius stellte in seiner kurzen Ansprache heraus, welcher Ort seiner Bestimmung zurückgegeben wird. „Dieser Ort wartet auf uns alle“, so der Mettener Abt im Blick auf den Friedhof und die Trauerhalle. Er betonte, dass die Trauer in der heutigen Zeit anders gelebt wird als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. „Wir brauchen Orte, die uns als Trauernde in den Arm nehmen“, so der Abt. Mit der neuen und zeitgemäßen Gestaltung der Trauerhalle ist dies nach Ansicht von Abt Athanasius bestens gelungen. Gern erteilte er dem Gebäude, aber auch allen, die diesen Ort aufsuchen um sich von lieben Verstorbenen zu verabschieden, den priesterlichen Segen.
Fischer dankte allen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Er nahm sich den Gedanken von Christian Holmer, dass eine Friedhofsanlage die Visitenkarte einer Gemeinde ist, zu Herzen, so Fischer. Er freute sich, dass der Gemeinderat bei der Umsetzung des Sanierungsprojekts mitgezogen hat und die Umsetzung nun abgeschlossen werden konnte. Neben der Umgestaltung und Vergrößerung des Trauerraumes wurden auch die Sanitäranlagen ertüchtigt. Zudem wurde eine barrierefreie Toilette installiert.
Karl-Heinz Lankes aus Neuhausen hat auf fachmännische Art die Rahmen für die Flügeltür und die Verglasung des Trauerraums besorgt. So konnte eine perfekte Verbindung zwischen Bestandsbau und neuen Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden.
− hol
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