Mahnung für den Frieden
Gedenkstunde zum Volkstrauertag in Osterhofen

Engagement für den Frieden dürfe nicht nachlassen, so Stadtpfarrer Christian Altmannsperger

20.11.2023 | Stand 20.11.2023, 16:34 Uhr |

Wandten sich ihm Rahmen der Gedenkfeier an die Anwesenden: (v.l.) Kurt Erndl, amtierender Bürgermeister der Stadt Osterhofen, und Stadtpfarrer Christian Altmannsperger. − Foto: Thomas Krenn

Das Gedenken zum Volkstrauertag hat am Samstagabend in der Stadtpfarrkirche Heilig-Kreuz-Auffindung und anschließend am Kriegerdenkmal stattgefunden.

Stadtpfarrer Christian Altmannsperger lud die Gottesdienstbesucher und Abordnungen der Vereine ein, über die Endlichkeit menschlichen Lebens nachzudenken. Die Zahlen der Toten beider Weltkriege seien erschreckend. Die Wunden und Narben dieser menschlichen Katastrophen seien bis heute nicht verheilt. Immer noch würden in ganz Europa Bomben entschärft, die auf die Menschen niedergegangen sind. Viele Familienangehörige wüssten bis heute nicht, ob, wann, wie oder wo ihre Väter, Brüder und Großväter gefallen sind. Stadtpfarrer Altmannsperger betonte die Aktualität dieser traurigen Realität, indem er auf die gegenwärtigen grausamen Kriege in verschiedenen Teilen der Welt hinwies.

Zweieinhalb Jahre dauert der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Seit dem 7. Oktober herrscht in Israel und im Gaza-Streifen ein blutiger Krieg. Aber auch in Afghanistan, im Sudan, in Mali und an vielen anderen Orten auf der Welt bestimmen Gewalt und Krieg den Alltag der Menschen, sagte Altmannsperger. Er appellierte an die Anwesenden, im Engagement für den Frieden nicht nachzulassen und betonte, dass der Einsatz für den Frieden bereits im Kleinen beginnt, mitten im Alltag. Es sei die Aufgabe jedes Einzelnen, Schritte der Versöhnung zu wagen und sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Nach dem Gottesdienst folgte ein Umzug zum Kriegerdenkmal der Stadt Osterhofen. Dort gedachte man der Opfer von Krieg und Gewalt, insbesondere der beiden Weltkriege. Angesichts dieser Grausamkeiten bestehe eine Verantwortung dafür, dieses geschehene Unrecht und Leid nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Der Volkstrauertag mahnt dazu, im Bemühen um Gerechtigkeit, Versöhnung und Frieden nicht nachzulassen, so Altmannsperger.

Amtierender Bürgermeister Kurt Erndl legte im Namen der Stadt einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Der Volkstrauertag wurde vor über 100 Jahren erstmals als Heldengedenktag für die Kriegstoten des Ersten Weltkriegs begangen. Heute diene er dazu, all jener zu gedenken, die in Kriegszeiten ihr Leben gelassen haben oder Opfer von Gewalt und Gräueltaten wurden.

Neben der Trauer solle der Volkstrauertag heute aber auch ein Symbol für den Frieden und die Versöhnung sein. Erndl appellierte daran, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um über die Schrecken des Krieges nachzudenken und sich bewusst zu machen, wie kostbar und gleichzeitig fragil der Frieden in der heutigen Zeit tatsächlich ist. Der Ruf nach Frieden sei selten so präsent gewesen wie in der Gegenwart.

Der Volkstrauertag und das Kriegerdenkmal würden daran erinnern, dass der Preis für den Frieden oft sehr hoch sei und dass man sich mit aller Macht dafür einsetzen müsse, dass Zeiten der Zerstörung und des Leids aus der Gesellschaft für immer verbannt werden.

Zur Mahnung an den Frieden und auch im Gedenken an all diejenigen, die sich aktuell in den verschiedensten Krisen- und Kriegsgebieten auf der ganzen Welt für die Werte Frieden und Freiheit einsetzen, gedachten die Anwesenden am Kriegerdenkmal.

Die Gedenkstunde in der Kirche und am Kriegerdenkmal wurde feierlich umrahmt von den Antoni-Bläsern.

− tk

Zu den Kommentaren