Aholming
Gedenken seit 100 Jahren: Jahrestag und Volkstrauertag in Aholming begangen

07.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:47 Uhr

Dekan Heinrich Blömeke sprach Gebete zum Volkstrauertag am Kriegerdenkmal. −Foto: Rehm

Mit einer würdigen Feier haben die Gemeinde Aholming und die KRK Aholming am Samstag der Toten der beiden Weltkriege und der Opfer von Gewalt, Rassismus, Flucht und Vertreibung gedacht.

Vom Gasthaus Karg aus, in dem die KRK ihren Jahrestag gefeiert hatte, formierte sich der Zug: Der Kriegerverein aus Winzer, die KRK Pankofen/Plattling, die KRK Moos, die KRK Aholming, die Feuerwehren aus Aholming, Penzling und Tabertshausen, der Frauenbund und der Schützenverein aus Tabertshausen reihten sich ein. Angeführt von der Musikkapelle ging es durch das Dorf zur Kirche, wo man gemeinsam mit Pfarrer und Dekan Heinrich Blömecke den Gedenkgottesdienst beging.

Danach marschierten alle in einem beeindruckenden Fackelzug zur Friedenseiche und zurück zum Kriegerdenkmal, wo man sich zum gemeinsamen Gebet versammelte. Bürgermeister Martin Betzinger erinnerte im Totengedenken an die Kriegsopfer, die Gefallenen und Vermissten der Gemeinde Aholming, die Opfer von Terror, Gewalt und Rassisimus, die Leute des Widerstandes, die Opfer von Flucht und Vertreibung und die Soldaten der Bundeswehr, die bei ihren Einsätzen ihre Leben lassen mussten.



Dank an alle Beteiligten an Volkstrauertag


Die Gemeinde Aholming trauere mit allen, die Leid tragen um diese Toten, und teilt ihren Schmerz. Mit dem Satz "Unser Leben gilt der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und auf Frieden in der Welt", beendete der Bürgermeister seine Ausführungen und übergab das Wort an Werner Streit, den Vorsitzenden der KRK Aholming. Der wandte sich dann in seiner Rede an die Anwesenden. Er dankte darin allen, die sich am Jahrestag und der Gedenkfeier zum Volkstrauertag beteiligten.

In seinen Worten erinnerte er daran, dass vor fast genau 100 Jahren, nämlich am 5. März 1922 der Volkstrauertag als Gedenktag für die Kriegstoten des 1. Weltkriegs eingeführt wurde. Paul Löbe, damals Reichstagspräsident, hielt die Rede bei der ersten offiziellen Gedenkstunde im Reichstag und forderte damals: "Es müssen Gesetze geschaffen werden, durch welche die die für einen Kriegsausbruch verantwortlichen Diplomaten und Politiker gezwungen werden, als erster in die Schützengräben zu gehen." 100 Jahre später sei es nach wie vor so, dass die Verantwortlichen für Kriege kaum zur Rechenschaft gezogen werden.



Lehren aus eigener Geschichte ziehen


In vielen Ländern der Erde gedenken die Menschen mit einem nationalen Tag der Trauer ihrer Toten aus den Kriegen. Die Tatsache, dass man sich an den Mahn- und Kriegerdenkmälern versammelt, zeigt, wie nahe den Menschen die Schrecken der Weltkriege und der aktuellen Kriege gehen. Das sei eine der Lehren aus unserer eigenen Geschichte.

Im gemeinsamen Gedenken für die gefallenen und vermissten Kameraden sowie die Opfer von Krieg und Gewalt legte er zusammen mit dem Bürgermeister am Ehrenmal Blumenschmuck nieder. Mit dem Lied vom Guten Kameraden, drei Böllerschüssen und der Nationalhymne ging die Gedenkfeier zu Ende.

− tre