Silbermond, Dicht & Ergreifend und Co.
Festival-Flair statt Prüfungen: Campus Open Air in Deggendorf ab 7. Juni

25.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:26 Uhr

Haben den Style und einige frische Beats im Gepäck: Niederbayerns Hip-Hop-Lieblinge von Dicht & Ergreifend. −Fotos: Imago,Freitag, Heine

Mit dem Stadt Land Fluss Campus Open Air hat die Technischen Hochschule ein kleines Juwel in Deggendorf geschaffen. Anfang Juni wird auch 2023 wieder direkt am Campus gefeiert. Mit dem Open Air hält dort richtiges Festival-Flair Einzug in die sonst so beschauliche Kleinstadt. Das besondere ist aber nicht nur die Location, vor allem die Band-Auswahl lässt jedes Jahr aufhorchen. In diesem Jahr sind das von 7. bis 10. Juni: Die Deutschpop-Urgesteine von Silbermond, die Rammstein-Tribute-Band Stahlzeit, die Mittelalter-Rocker Saltatio Mortis, Niederbayerns Lieblinge Dicht & Ergreifend sowie die Spider Murphy Gang in ungewöhnlicher Kombination mit dem Blasmusik-Kapelle Josef Menzel.

Den Anfang machen am Mittwoch, 7. Juni, Silbermond. Die Band gründete sich bereits 1998, wurde seitdem mit zahlreichen Preisen wie dem Echo oder dem MTV Europe Music Award ausgezeichnet, und hat es in all der Zeit immer geschafft erfolgreich zu bleiben. Gerade ist Frontfrau Stefanie Kloß in der Erfolgsshow „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ zu sehen. Auf ihrer Tour wollen Silbermond unter dem Motto „Auf auf – Sommer 2023“ ihren Fans vor allem Mut machen, eine Auszeit gönnen und gemeinsam nach vorne schauen.

Ein ganz anderes Genre eröffnet sich am Donnerstag, 8. Juni, mit Stahlzeit. Die Tribute-Band überzeugt bei ihren Auftritten aber nicht nur mit ihrer originalgetreuen Nachstellung der Musik von Rammstein, sondern auch mit einer großen Feuershow, die den Deggendorfer Nachthimmel erleuchten wird.

Altbekannte Mittelalter-Rocker, die sonst auch gerne auf den ganz großen Bühnen wie in Wacken spielen, bekommen das Publikum dann am Freitag, 9. Juni, in Deggendorf zu sehen. Aus den Straßenmusikern von vor über 20 Jahren ist eine echte Größe geworden, die nicht mehr nur eine Nische bedienen. „Die Emotionen der Saltatio-Mortis-Familie vor und auf der Bühne machen den Abend einzigartig“, verspricht Sänger Alea der Bescheidene im Gespräch. „Wer weiß, vielleicht werden wir ja auch in Deggendorf eine Mannschaft antreffen, die mit uns rudert?! Lasst uns die Stadt zum Beben bringen.“

Weiter geht es am Samstag, 10. Juni, dann mit den gern gesehenen Gesichtern von Dicht & Ergreifend, die schon 2019 3200 Besucher angelockt haben. Mit ihrem originellen Sound, einer wilden Hip-Hop-Mischung mit bayerischen Einschlägen und Texten in Mundart, sind Lef Dutti (bürgerlich Fabian Frischmann) und George Urkwell (bürgerlich Michael Huber) mittlerweile weit über Niederbayern hinaus bekannt. Doch auch wenn die Jungs deutschlandweit unterwegs sind, freuen sie sich immer auf Konzerte in der Heimat: „In Heimatnähe ist es natürlich ein bisschen besonderer, es ist immer schön bekannte Gesichter zu sehen.“

Dass die Fans so lange auf das neue dritte Album „Es werde dicht“, das am 16. Juni erscheinen wird, warten müssen, hat laut der Band mehrere Gründe. Eine große Rolle dabei habe aber definitiv Corona gespielt. „Ein Album rauszubringen, ohne ,richtige‘ Konzerte spielen zu können, macht für uns keinen Sinn. Daher hat es jetzt dann doch fünf Jahre gedauert.“ Umso größer ist die Freude darüber, nun wieder auf der Bühne zu stehen.

Den Abschluss des Stadt Land Fluss Campus Open Airs macht am Sonntag eine etwas ungewöhnliche Kombination, wenn die Spider Murphy Gang und die Kapelle Josef Menzel gemeinsam auf der Bühne stehen. Schon über 40 Jahre ist die Spider Murphy Gang im Geschäft. Das wollen sich die Bandmitglieder aber keinesfalls ankennen lassen. In Deggendorf erwarten die Zuschauer deshalb rockende Gitarren und ein Piano in bester Boogie-Manier.

Die Ehre gibt sich dann auch die Kapelle Josef Menzel, die man normalerweise eher aus dem Bierzelt oder Funk und Fernsehen kennt. Wer schon einmal ein Konzert der Band besucht hat, weiß allerdings, dass Menzel und seine Männer wenig mit einer klassischen Blasmusik-Kapelle zu tun haben. Stattdessen sollten sich die Besucher auf groben Charme und täuschend echt gespielten Dilettantismus, bei dem auch gerne mal eine Trommel kaputt geht, gefasst machen. Menzel jedenfalls beweist mit seiner Band, dass Blasmusik nicht verstaubt und durchaus tanzbar ist.

Elisabeth Stadler


Info und Karten unter: th-deg.de/slf-campus-open-air