Von Emil Apfl
Seit 2021 wird gebaut am Donauufer und endlich ist ein Ende für die Bauarbeiten an den Schöpfwerken in Natternberg und Steinkirchen in Sicht. Am Donnerstag haben die Wasserbauliche Infrastrukturgesellschaft (WIGES) und das Wasserwirtschaftsamt über den Fortschritt der Baustellen informiert.
Nach dem Jahrhunderthochwasser 2013 wurde in Sachen Schutzmaßnahmen ordentlich aufgerüstet. Die Schöpfwerke in Natternberg und Steinkirchen sollen gegen jedes Hochwasser in den nächsten 80 bis 100 Jahren die Lösung sein, so lange ist nämlich die Lebensdauer einer solchen Einrichtung. Das Steinkirchener Werk ist sogar bereits betriebsfähig und hat beim Hochwasser Anfang Juni den ersten Härtetest mit Bravour bestanden. Die Arbeiten in Steinkirchen werden laut WIGES planmäßig im September abgeschlossen.
Hochbau bis Weihnachten abgeschlossen
Etwas länger dauert die Baustelle in Natternberg. „Wir rechnen damit, dass wir bis Weihnachten mit dem Hochbau durch sein werden“, so Dominik Zehatschek, Pressesprecher von WIGES. Funktionstüchtig soll die Anlage in Natternberg bis Ende 2025 sein. Man liege gut im Zeitplan, freut sich Zehatschek. Die ursprünglich eingeplanten Kosten von rund 18Millionen Euro für Natternberg sowie 7 Millionen Euro für Steinkirchen werden indes nicht zu halten sein. Die anfängliche Kalkulation stamme aus der Zeit vor Corona und Ukraine-Krieg. Seitdem sei praktisch alles teurer geworden.
Besonders verwunderlich ist das nicht, betrachtet man die Dimensionen der Bauwerke: Das Schöpfwerk Natternberg wird insgesamt 17 Meter hoch. Der Rohbau soll im Februar fertiggestellt werden. Insgesamt werden drei jeweils 30 Meter lange Rohre verbaut, durch die dann jeweils rund 2000 Liter Wasser pro Sekunde in die Donau gepumpt werden können. Aktuell wird die Baustelle in Natternberg von einem temporären Deich geschützt. Erst, wenn die Bauarbeiten am Schöpfwerk abgeschlossen sind, wird die ursprüngliche Deichlinie wieder hergestellt. Dass sich dieser Aufwand gelohnt hat, hat das Hochwasser Anfang Juni gezeigt: „Wir hatten hier keinerlei Probleme und konnten die Bauarbeiten auch während des Hochwassers toujours durchziehen“, ist der WIGES-Sprecher stolz.
Schöpfwerk Steinkirchen hat „Feuertaufe“ bestanden
Nicht nur dem Hochwasser standgehalten, sondern einen wichtigen Anteil im Kampf gegen die Fluten hat das Schöpfwerk in Steinkirchen bereits geleistet. Zwar fehlt am Gebäude selbst noch die Fassade und am Deich sowie um die Anlage herum gibt es noch Restarbeiten zu erledigen. Seine Feuertaufe im Juni hat das Schöpfwerk Steinkirchen aber bestanden und seine tadellose Funktion unter Beweis gestellt. Ganz zur Freude von Oberbauleiter Bernhard Ullmann. Gerade, wenn eine Baustelle kurz vor dem Abschluss ist, sei er besonders gern vor Ort. „Jeden Tag ist wieder etwas fertig geworden und das Ende der Arbeiten rückt Tag für Tag näher“, so Ullmann. Trotzdem dürfe sich das nächste Jahrhunderthochwasser gerne 20 Jahre Zeit lassen, war man sich am Ende der Baustellenbesichtigung einig.
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