Unerwartet deutlich haben die Handball-Herren der SSG Metten den Derby-Klassiker gegen den SV Wacker Burghausen für sich entschieden. Im Stile einer Oberliga-Spitzenmannschaft fertigten die Klosterer vor eigenem Publikum die bisher ungeschlagenen Gäste aus Oberbayern mit 30:26 (14:14) souverän ab.
Rein statistisch gesehen lagen die SSG-Herren noch vor Derby-Anpfiff ziemlich im Hintertreffen. Denn gegen Burghausen gab es allein in der vergangenen Saison trotz sehr enger Partien nichts zu gewinnen. Außerdem liefen die Salzachstädter in der St. Benedikt-Sporthalle mit blitzsauberer Weste als bis dahin ungeschlagener Tabellenführer (sechs Siege in sechs Spielen) auf.
„Wir haben nichts zu verlieren und freuen uns deshalb auf dieses Match“, meinte Mettens Rückraum-Scharfschütze David Huml noch kurz vor dem Anpfiff. Den vielen SSG-Fans ging es ähnlich, zumal es in der Halle vor Hochspannung nur so knisterte. Und sie wurden nicht enttäuscht: Die Hausherren legten wie vom Starkstromgenerator los und lagen nach knapp vier Minuten 4:0 in Front. Die Schützlinge von Cheftrainer Walter Steininger waren diszipliniert auf der vorgegebenen Marschroute geblieben und hatten aus einer Stahlbeton-Abwehr heraus ein extrem schnelles Spiel gegen die offensiv agierende Wacker-Abwehr aufgezogen.
Doch daraufhin bewiesen die Gäste ihre ganze Klasse und landeten über die stark besetzten Rückraumpositionen Treffer um Treffer. Folge: Zur Halbzeitmitte 6:6-Gleichstand. Metten hielt tapfer dagegen, konnte sich jedoch nicht absetzen. Es entwickelte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen und war nichts für schwache Nerven. Erneut konnten dabei sowohl die hellwache SSG-Defensive als auch die weiterhin gut aufgelegten Keeper Stefan Kraus und Maxi Bürger glänzen.
Im Angriff der Klosterer sollte nun im Gegensatz zu den vorangegangenen Begegnungen alles wie am Schnürchen klappen: So funktionierte das Zusammenspiel zwischen Jan Matoušik und Patrik Sigl lehrbuchmäßig. Ebenso trugen Karel Květoň und Matthies Elgeti durch ihre überlegte Regiearbeit dazu bei, den Burghausener Abwehrriegel ein ums andere Mal zu knacken.
Mit einem leistungsgerechten 14:14 ging es zum Pausentee, bei dem Chefansager Steininger die Seinen leidenschaftlich beschwor, das insgeheim gesetzte Ziel „Heimsieg“ mit voller Energie anzupeilen. Und tatsächlich schlich sich die berüchtigte SSG-Schlafkrankheit in der zweiten Hälfte nicht ein. Im Gegenteil: Putzmunter stürmten die Hausherren voran, bremsten die Wackeraner in der Defensive aus und gingen in Führung. Wiederum entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Jetzt wuchs Torhüter Maxi Burger über sich hinaus und zog dank seiner Paraden der starken SVW-Offensive den Zahn. Fünf Minuten vor Spielende netzte David Huml zum 28:25 ein, Karl Květoň legte noch zwei Buden drauf und das begeisterte Publikum konnte einen hochverdienten 30:26-Triumph bejubeln.
„Insgesamt bin ich sehr stolz auf eine Super-Mannschaftsleistung. Endlich ist uns ein Sieg gegen eine der Topmannschaften gelungen“, lobte Coach Steininger seinen tüchtigen Mannen überglücklich. „Man habe gezeigt, wozu dieses Mettener Team fähig sei“.
So spielte die SSG: Stefan Kraus, Maxi Bürger (Tor); Matoušik, Muhr, Květoň, Huml, Primbs, Reiszky, Muhr, Friedrich, Elgeti, Graf, Sigl. Tore: Jan Matoušik (6 Tore), Karel Květoň (8/ davon zwei verwandelte 7-Meter-Strafwürfe, David Huml (4), Matthies Elgeti (6/4), Patrik Sigl (6). Nächstes Spiel: Sonntag, 17.November, 17 Uhr, Auswärtsspiel gegen TV Altötting.
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