Sie ist 34 Meter lang und 68 Tonnen schwer: Am Dienstag haben drei Kräne die Fußgänger- und Radlerbrücke ausgehoben, die der Landkreis der Stadt Deggendorf geschenkt hat. Sie wird künftig das Deggendorfer Schulzentrum mit dem Sportzentrum verbinden.
Die Brücke über den Sulzbachableiter an der Landkreisgrenze bei Kleinschwarzach (Gemeinde Offenberg) wurde 1997 für den Radweg neben der Kreisstraße DEG15 gebaut. Nun müssen für den Hochwasserschutz sowohl die Straßen- als auch die Radbrücke weichen. Ein Student hat in seiner Abschlussarbeit untersucht, wo die Radbrücke weiter verwendet werden könnte. Er ist in Deggendorf fündig geworden: über den Kollbach als Verbindung zwischen Schul- und Sportzentrum.
Für den Transport wird sie in zwei Hälften zerschnitten
Schon vor eineinhalb Jahren hat der Landkreis die Brücke deshalb der Stadt geschenkt. Doch zwischendurch gab es Zweifel, ob der Brückenumzug tatsächlich Geld sparen wird. Denn 68 Tonnen und 34 Meter Länge sind nur mit enormem Aufwand zu transportieren. Die Lösung, die dann entwickelt wurde: Die Brücke wird in der Mitte durchgeschnitten und in zwei Hälften nach Deggendorf gefahren. Mit 34 Tonnen und 17 Metern Länge sind die Teile für einen üblichen Schwertransport geeignet.
Am Dienstag wurde die Brücke von drei Kränen am Sulzbachableiter aus ihrer bisherigen Trasse gehoben. Sie wird nun vor Ort auf der Hochwasserschutz-Baustelle gelagert, bis sie in Deggendorf gebraucht wird.
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Die Brücke ist Teil einer größeren Baumaßnahme am Kollbach zwischen Schul- und Sportzentrum. Der Hochwasserschutzdeich auf der Stadionseite war dort bislang niedriger als auf der Schulseite. 2013 haben nur Zentimeter gefehlt, und die Sportanlagen wären überflutet worden, was enorme Schäden bedeutet hätte.
Hochwasserschutz für das Sportzentrum wird verbessert
Deshalb wurde der Deich in den vergangenen Monaten mit Spundwänden so erhöht, dass der Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser plus 80 Zentimeter Sicherheitszuschlag gegeben ist. Auf der Landseite wurde ein Teil des Deichs abgetragen und Platz für einen Weg geschaffen. Der dient bei Hochwasser der Deichverteidigung, ansonsten stellt er die Verbindung von der Brücke zur Einmündung in die Konrad-Adenauer-Straße her. Die Spundwände bleiben sichtbar, werden aber eingegrünt, erläuterte Franz Siedersberger, der Leiter der städtischen Tiefbauverwaltung.
Im August werden laut Siedersberger die Arbeiten an den Widerlagern für die Brücke beginnen, auf denen die beiden Hälften dann platziert und wieder miteinander verbunden werden. Behindertengerechte Rampen werden auf beiden Seiten auf die Brücke führen. Wenn das Wetter mitspielt, sollte alles bis Ende November fertig sein.
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