Basketball, Playoffs zur Bayernliga
Ein Hexer, ein Ex-Profi, ein super Team: TSV Plattling um Coach Leopold Dejworek machen Aufstieg perfekt

02.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:48 Uhr
Franz Nagl

JAAA! Das Plattlinger Basketball-Märchen ist wahr geworden. Die Scorpions steigen auf und spielen künftig in der Bayernliga. −Fotos: Franz Nagl

Mit der Schlusssirene am Sonntagnachmittag brachen alle Dämme, Jubel brandete auf. Das große Ziel ist erreicht, alle Last fiel von den Schultern der Spieler des TSV Plattling ab. Die Basketballer haben den Aufstieg in die Bayernliga geschafft. Mit einem mehr als deutlichen 74:47 gegen den SB München II gelang nicht nur die Revanche für die im Hinspiel kassierte 68:100-Pleite, es war auch das letzte fehlende Puzzle-Teil zum fixieren des 2. Tabellenplatzes, der für die kommende Spielzeit einen Platz in der Bayernliga mit sich bringt.

Hinter den Plattlinger Korbjägern liegt eine Saison, die durchaus als nervenaufreibend zu beschreiben ist. Zunächst schien es sich um einen Gang durch die Liga zu handeln, der wie das berühmte heiße Messer durch die Butter läuft. Die Truppe um Ex-Profi und absoluten Leistungsträger Milan Stanojevic eilte von Sieg zu Sieg, positionierte sich schnell im vorderen Tabellendrittel. Dann die unglückliche Entscheidung bei der Spielabsage gegen Allianz München, das letztendlich als Niederlage gewertet, und mit einer Strafe von einem Punkt Abzug geahndet wurde. Noch schlimmer die Tatsache, dass sich dieses Malheur als Handicap in der Startliste der Playoffs darstellte, in der die Plattlinger von Rang Fünf aus starteten. Der Aufstieg schien plötzlich in allerhöchster Gefahr. In der Finalrunde spielten sie sich dann stetig nach oben, leisteten sich nur einen Ausrutscher und reihten sich – hinter Tabellenführer SB Rosenheim II – auf dem zweiten, aufstiegsberechtigten Platz ein. Teilweise mit überragenden Leistungen. Das machte sich auch in der Öffentlichkeit bemerkbar. Die Zuschauerzahl bei den Heimspielen stieg stetig an.

Dritter Aufstieg in Folge perfekt



Damit haben die Scorpions den dritten Aufstieg infolge erreicht. Eine sensationelle Leistung einer eingeschworenen Truppe, die sich auf und neben dem Parkett bestens versteht. „Ich sehe, dass die drei Aufstiege kein Zufall sind, sondern Ergebnis konsequenter Arbeit und Disziplin“, erklärt Trainer Leopold Dejworek (70) den Höhenflug bei den Plattlinger Basketballern nach drei Jahren seiner Amtszeit als Cheftrainer. „Ich sehe auch, dass die Jungs gelernt haben, die Spiele zu gewinnen und das ist eine Qualität, die zuerst gelernt werden muss. Es ist die Folge von signifikanten Verbesserungen in allen Facetten des Basketballs“, beschreibt der Basketball-Lehrer, der es auch nicht vergisst, sich bei seinen Akteuren zu bedanken: „Ich möchte mich bei allen Spielern bedanken, dass sie mit mir diesen nicht einfachen Weg gegangen sind und bereit waren, sich ständig korrigieren zu lassen. An dieser Stelle möchte ich explizit betonen, dass ich ein enormes Vergnügen habe mit dieser Truppe von intelligenten Menschen zu arbeiten!“ Herausnehmen will Dejworek seinen Leader Milan Stanojevic (36). Der Serbe ist in allen Bereichen des Basketballspiels herausragend. Nicht nur seine Punktequote, sondern auch die Anzahl der Rebounds und Steals sowie seine Defensivarbeit sind überragend. Aber nicht nur mit dem Ex-Profi sondern auch mit allen anderen Spielern ist Dejworek mehr als zufrieden. So gelten Willi Masur und Zadeh Shooshtari als exzellente Scorer. Shooshtari ist zudem der Top-Rebounder der Scorpions. Alex Fink, Roman Porubajew, Johann Diser, Boris Steinmetz und Omar Shoukair gelten als spitzen Verteidiger und waren in vielen Spielen auch sehr gute Werfer. Assistenztrainer Maxim Liakh, der mit seinen präzisen Bemerkungen, Informationen und Hinweisen während des Spiels für Dejworek mittlerweile als unverzichtbar gilt, hat zudem als Spieler zunehmend mehr Spielzeit bekommen. Zudem sind die beiden U16-Spieler Jonathan Daiminger und Elias Batzelsperger auf einem guten Weg sich im Team zu etablieren.

So sollte auch in der Bayernliga der TSV ein gutes Wort mitsprechen können. Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen. Alle Leistungsträger haben ihr Bleiben zugesagt.