Burghausen kommt
Ein Derby mit Kultstatus: Metten fiebert Handball-Knaller entgegen

08.11.2024 | Stand 08.11.2024, 18:34 Uhr |
Peter Dermühl

Der vielversprechende Mettener Talentschuppen um Tim Weinberger soll es gegen Burghausen richten. − Foto: Helmut Müller

Für die erste Garde der Mettener Handball-Herren gibt es nicht viele Derbys, die über die Jahrzehnte schon fast Kultstatus erreicht haben.

Die Partien gegen den SV Wacker Burghausen gehören dazu. An diesem Samstag (17 Uhr) ist es wieder einmal so weit. Die Herzogstädter von der Salzach kommen als Oberliga-Tabellenführer in die St. Benedikt-Sporthalle zum traditionellen Kräftemessen.

Ob Landesliga Mitte und Süd, ob Bezirksoberliga – immer wieder trafen und treffen die beiden Kontrahenten zu Partien nach den ganz eigenen Derby-Gesetzen aufeinander. Einzig in die Bayernliga konnten die ehrgeizigen Wackerianer den Klosterern nicht folgen. Dabei hatte Burghausen immer wieder Anläufe in Richtung Höherklassigkeit unternommen. Vor zwei Jahren wollte man aufs Neue die Landesliga (heute Oberliga) halten, musste aber im Pulk der Massenabsteiger von insgesamt sechs Teams zurück in die Bezirksoberliga.

Jetzt also der erneute Versuch, höhere Ränge zu erklimmen. Der SVW steht momentan mit 12:0 Punkten gut da, hat aber nach dem TV Altötting die zweitschlechteste Gegentor-Bilanz der Liga. Das kann einen Trainer schon mal wurmen. Bei Burghausens Coach ist das der Fall. Der Kroate Ivan Meter, in dem Balkanland als Trainer gut ausgebildet, will die Oberbayern unbedingt nach oben führen. Gegenwärtig sieht das nicht schlecht aus, obwohl man zuletzt beim 27:25-Auswärtserfolg gegen den SC Freising erneut mächtige Probleme in der Abwehr hatte. Allerdings hat Meter mit Almin Bojic einen Keeper der Extraklasse im Burghausener Kasten stehen.

Und möglicherweise ist die Defensivschwäche der Vorderleute bei den Gästen einer der Schlüssel zum Heimerfolg der SSG-Herren. In Mainburg hat die Fünferbande der Mettener Jungspunde bewiesen, wie man durch Handball nahe der Schallmauer den Gegner mit Erfolg überrennen kann – vorausgesetzt, das Drehbuch zum Spiel passt. Cheftrainer Walter Steininger will als Konsequenz aus dem Remis gegen die Hopfenstädter die Offensive zum ruhigen, bündigen Spiel ohne Bruder Leichtsinn bringen. Der Coach weiß auch: Wenn die zuletzt stabile Abwehr Burghausens Goalgetter um Michael Kalchauer und Christian Schreyer unter Kontrolle bringt, ist der Weg zur Überraschung offen.

Dazu steht eine vielversprechende Mischung aus kampferprobten Haudegen und eben jenem Nachwuchs aus dem vielgerühmten Mettener Talentstadl zur Umsetzung bereit. Steininger kann dabei vermutlich wieder auf Jan Matoušik zur weiteren Stärkung der Rückraumachse zurückgreifen.

Artikel kommentieren