Osterhofen
Eigene Stärken erkennen beim "Berufeschnuppertag" an der Mittelschule

21.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:45 Uhr

Die praktischen Erfahrungen sind beim "Berufeschnuppertag" besonders wichtig: Hier können Elina Mamaewski und Artem Rvanov selbst eine Mauer bauen. Werkspolier Josef Schießl und Polier Werner Erndl helfen ihnen dabei. −Fotos: hef

Fast 450 Schülerinnen und Schüler, 38 ausstellende Firmen und 45 Ausbildungsberufe die vorgestellt wurden: Das ist die Bilanz des "Berufeschnuppertags", der gestern an der Mittelschule Osterhofen stattgefunden hat.

Der Schnuppertag soll bei der beruflichen Orientierung der Schüler helfen und einen "mikroskopischen Einblick" in die verschiedenen Tätigkeitsbereiche geben – vom Handwerk bis zur Polizei. Das Motto des Tages: Berufe nicht nur theoretisch ansehen, sonder sie praktisch begreifbar machen. Zeitgleich fand das Herbstfest des Elternbeirats statt, das Einnahmen für die Schulfamilie generierte.

360 Zeitfenster von je 40 Minuten hat Lehrer und Organisator Florian Dick eingeteilt, um allen die Möglichkeit zu geben, ihre Wunschberufe zu entdecken. Je nach Jahrgangsstufe konnten die Schüler drei, sechs oder sieben Durchgänge absolvieren. So konnten gleich mehrere Berufsfelder erkundet werden: "Jeder hat Talente, die ihr heute – vielleicht auch neu – erkennen könnt", begrüßte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier. Sie sei stolz, eine Veranstaltung mit dieser Vielfalt an Möglichkeiten in Osterhofen begrüßen zu dürfen. Auch die Unternehmen hätten so die Chance, den Nachwuchs begeistern zu können. Der Rat der Bürgermeisterin für eine erfolgreiche Berufswahl: "Zeigt Interesse, seid mutig und neugierig."

"Berufeschnuppertag" so groß wie nie zuvor

Rektor Christian Kröll freute sich, dass die Veranstaltung nach drei Jahren Pause wieder möglich war – so groß wie nie zuvor. "Die Firmen haben teures Material, Fahrzeuge und auch Angestellte bereitgestellt, und den ,Berufeschnuppertag’ so zu einer einzigartigen Veranstaltung gemacht", sagte er. Das sei nicht selbstverständlich, da manche Betriebe deshalb sogar ruhen würden. Die Schüler hätten durch die Veranstaltung, als großen Teil in der Berufsorientierung, einen gewinnbringenden Nutzen für ihre Zukunft, denn "das kann für viele heute nochmal ein AHA-Effekt sein". Die Anzahl an Ausstellern beim "Berufeschnuppertag" hat sich stetig gesteigert: Vor fünf Jahren waren es nur 14 Firmen, am Freitag 38. Dadurch sei es möglich, den Schülern noch mehr Wünsche bei ihren Stationen zu erfüllen.

Schüler dürfen viele Dinge selbst ausprobieren

Viele verschiedene Berufsgruppen waren unter den 38 Betrieben: Handwerk, kaufmännische Berufe, Pflegeeinrichtungen, aber auch ehrenamtliche Organisationen. Der "Berufeschnuppertag" wurde dem gerecht, was Rektor Christian Kröll im Voraus versprochen hat: als Möglichkeit, auch praktische Erfahrungen sammeln zu können. Bei jedem der Betriebe erklärten Mitarbeiter den Schülern ihre Arbeit – und ließen sie Dinge auch selbst ausprobieren. Wie baue ich eine Mauer? Das konnten die Schüler selbst mit Spachtel, Ziegelsteinen und Mörtel versuchen. Ein Busunternehmen war sogar extra aus Ulm angereist, um die Schüler zu informieren. Vom Rennwagen bis zum Kran war alles beim "Berufeschnuppertag" zu finden. Die Feuerwehr und das Rote Kreuz brachten mehrere Einsatzfahrzeuge mit, die Wasserwacht ein Rettungsboot.

Am gleichen Tag fand auch das Herbstfest des Fördervereins der Mittelschule statt. Alle Einnahmen der Veranstaltung sollten der Schulfamilie zu Gute kommen. Die Mitglieder des Fördervereins verkauften deshalb kalte und warme Getränke sowie Würstel- oder Steaksemmeln. Durch den großen Andrang beim "Berufeschnuppertag" sei es die optimale Gelegenheit für das Herbstfest gewesen, denn "wer sich fleißig über die berufliche Zukunft informiert, hat auch irgendwann Hunger".

Überall konnte man die Schüler auf dem Schulgelände beobachten, wie sie interessiert selbst die Arbeit der Firmen ausprobierten. So wurde das Motto des "Berufeschnuppertags" umgesetzt: die eigene berufliche Zukunft begreifbar machen.

− hef