Gehäkelte Weihnachtskrippe in Künzing
Drei Könige aus festen Maschen

Unikat mit vielen Details bis zu den Wimpern des Kamels – Heidi Sobisch zeigte ihre Kreativität

28.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:44 Uhr
Siglinde Brumm

Die „heimlichen Favoriten“ von Heidi Sobisch sind die Heiligen Drei Könige: Jeder trägt ein anderes Geschenk.

Bei Heidi Sobisch bleibt der Fernsehapparat am Abend meistens ausgeschaltet. Viel lieber widmet sich die Hauswirtschaftsmeisterin, die aus Zeitlarn (Gemeinde Künzing) stammt, einer Handarbeit, um nach ihrem verantwortungsvollen Arbeitstag in der Klosterküche Niederalteich zu entspannen und abzuschalten. Ungezählte Knäuel Wolle hat sie so in den letzten Jahrzehnten bereits in kleine Meisterstücke verwandelt. Und heuer sogar eine Krippe kreiert.

In diese neueste Häkelarbeit hat die gebürtige Zeitlarnerin besonders viel Liebe investiert, denn sie wurde ein Geschenk an die sieben Monate alte Sarah, der Tochter von Heidi Sobischs Patenkind Lisa Wurm. Die beiden wurden kürzlich mit dem exklusiven Unikat in ihrem Zuhause in Zeitlarn überrascht.

Mit viel Geduld und einem Blick für Details fertigte der Handarbeitsprofi die kleinen Krippenfiguren. Die Idee kam Heidi Sobisch beim Durchblättern einer Zeitschrift. Allerdings trafen die dort abgedruckten Vorlagen nicht wirklich ihren Geschmack. Mithilfe des Internets und eigener Kreativität entstand unter Sobischs Händen nach und nach die komplette Szenerie des „Stall von Bethlehem“.

Heimliche Favoriten: Die Könige mit verschiedenen Geschenken

Die heimlichen Favoriten sind für Sobisch selbst die „Heiligen Drei Könige“, mit denen sie auch ihr Werk begonnen hat. Jeder von ihnen hält ein anderes Geschenk für das Jesuskind in Händen – das war ihr besonders wichtig, denn so ist es auch in der Bibel hinterlegt.

Als die drei Weisen fertig vor ihr standen, hatte Heidi Sobisch das „Krippenfieber“ so richtig gepackt. Schnell war ihr klar, dass die geplante, hinzukommende Heilige Familie samt Ochs und Esel eine stilgerechte Unterkunft verdient haben. Heimlich wandte sie sich an Michael Wurm, den Vater der kleinen Sarah. Augenblicklich war es beschlossene Sache, dass der geschickte Hobbybastler das passende Ambiente für die Figuren fertigen würde.

Im Anbau tummeln sich die Schafe

Mit seiner Idee, einen umzäunten Schafstall anzubauen, machte Wurm seiner Frau später eine große Freude: Für sie war es eine Hommage an ihren Opa Franz, mit dessen Tieren Lisa aufgewachsen ist. Einen Schäfer mit Hirtenstab und weiße sowie ein schwarzes Schaf zu häkeln, war wiederum der Part von Heidi Sobisch.

„Das Prinzip der kleinen Püppchen aus überwiegend festen Maschen und gelegentlichen Stäbchen ist bei allen gleich“, verrät sie. Begonnen wird mit dem Kopf und von dort weiter nach unten gearbeitet. Die Fertigstellung dagegen wurde individuell angepasst: Das Kamel besticht beispielsweise mit seinen langen Wimpern und trägt, ebenso wie der Elefant, eine goldbestickte Decke auf dem Rücken. Diese beiden Tiere waren selbst für die in Sachen Handarbeit versierte Sobisch eine kleine Herausforderung, gesteht sie.

Das Jesuskind erhält einen Schlafsack

Dem Jesuskind in der – ebenfalls gehäkelten – Krippe hat Sobisch einen Schlafsack gegönnt, „damit es nicht friert“, lacht die Schöpferin. Knopfaugen und aufgestickte Münder geben den Figuren ein Gesicht; Watte im Inneren und Beilagscheiben am Boden sorgen für einen sicheren Stand. Die hinzugekaufte Laterne und eine beleuchtete Feuerstelle runden das Ensemble ab.

Die genauen Arbeitsstunden für ihre Kreation hat sich Heidi Sobisch nicht notiert. Im Oktober hatte sie mit der Ausarbeitung begonnen und wurde rechtzeitig fertig, um gemeinsam mit Michael Wurm der jungen Mutter und ihrer Tochter eine große Freude zu bereiten.