Reisbach
Die "Narren" sind unterwegs

11.11.2022 | Stand 11.11.2022, 16:52 Uhr

"Überfallen" wurde Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner im Rathaus. −Foto: Bergbauer

Am Freitag sind die Faschingsfreunde in ihrer ureigenen Mission unterwegs gewesen: Gute Laune zu verbreiten, anderen eine Freude zu machen und darauf hinzuweisen: Es darf in dieser Saison wieder gefeiert werden. Anlass dazu gab ganz traditionell der 11.11. Die Mitglieder der Narra Vilsia trafen sich beizeiten, um sich beim Weißwurstfrühstück im Schlappinger Hof für ihre "Reisbach-Tour" zu stärken und auch für eine entsprechende Grundlage zu sorgen, schließlich gab es hier und dort so manches Schnapserl zum Gruß. Bunt verkleidet zog man los. Im "Gepäck" exakt 111 Faschingskrapfen als stilechte Dreingabe für Passanten und Geschäftsinhaber. Die Strecke war vorgegeben und demnach marschierten die "Narren" froh gelaunt zunächst durch den unteren Marktplatz, hielten hier und dort Einkehr. Man freute sich auf beiden Seiten, dass nun endlich wieder an die alte Tradition angeknüpft werden kann und ehe man sich's versah, stand der Uhrzeiger auf 11.11 Uhr und die Faschingsgesellschaft somit pünktlich vor dem Rathaus. Und spätestens dort wurde es quasi "bierernst". Denn, mit aller Deutlichkeit machte man trotz aller Heiterkeit auf die Misere des Reisbacher Faschings aufmerksam. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Symbolen lud man die Sorgen beim Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner ab. Da hatte man ein Modell der Elferratsbühne mitgebracht mit dem Hinweis, dass man diese nicht aufbauen kann und einen "Weinenden Clown" als Holzskulptur. Denn, die Frage, wo denn der Reisbacher Fasching tatsächlich gebührend gefeiert werden kann, bleibt momentan offen. Der Rathaus-Chef hatte besagten Termin rot im Kalender und so begrüßte er die nicht alltäglichen Besucher in den ehrwürdigen Räumen. Präsident Helmut Weber verlieh der aktuellen Lage eine Stimme in trefflichen Reimen. "Heiterkeit in unsrer Lage? Da stellt sich mehrmals diese Frage, Burgermoasda iaz frongma di, "Wo soima mit unserer Elferratsbühne hi?" Dabei stimmten in besagten Kehrvers alle "grübelnd" mit ein. Faschingsmarkt, Rosenmontag und andere Aktivitäten, da ist man sowieso dabei "rundherum im ganzen Gei." "Früher gabs den Wankerl Schos und auch noch den Saal vom Pross, heute gibt es nix mehr, drum muas iaz a Bürgersaal her." So richtig begeistert ist man mit der Alternative Turnhalle heuer noch nicht. Allerdings, nächstes Jahr möchte man diese mal ausprobieren, in der Hoffnung, dass die Tradition nicht stirbt.

− bm