Auf dem Deggendorfer Luitpoldplatz entsteht seit vergangenem Freitag wieder eine Sandkrippe – und zwar die größte Deutschlands.
Der Prager Künstler Jiří Kašpar schaufelt, schnitzt und formt täglich knapp zehn Stunden an den großen Sandfiguren. Seine größte Herausforderung: die Zeit. „In zehn Tagen muss alles fertig sein“, sagt er und lacht. Pünktlich zur Eröffnung am Sonntag, 1. Dezember, wird die Sandskulptur um 17 Uhr dann vom Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, selbst großer Krippenfan und -sammler, gesegnet.
Neben Josef, Maria, dem Christuskind und Esel, Ochse und Schafen wird die Krippe heuer um die Heiligen drei Könige sowie um ein Lamm mit Hirte erweitert. Das Holzdach, das die Figuren schützt, wurde an der rechten Seite dafür ebenfalls vergrößert. „Ein Lamm und ein Hirte müssen laut dem Bischof dabei sein, also wurde das nachträglich noch zum Entwurf hinzugefügt“, sagt Vorsitzender Andreas Höhn vom Stadtmarketing-Verein.
27 Tonnen feuchter und lehmhaltiger Sand
Ganze 27 Tonnen Sand formt Jiří Kašpar. „Wichtig ist, dass der Sand feucht ist und Lehm enthält“, verrät der Künstler. Mithilfe eines Minibaggers und eines Wackerstampfers hat er den Sand in unterschiedlich großen, übereinander gestapelten Holzkisten verdichtet. Nach und nach werden diese geöffnet und der Künstler arbeitet sich von oben nach unten durch. Knapp drei Meter hoch soll das Kunstwerk werden.
Geschützt unter der extra errichteten Holzkrippe sollen die Figuren bis zum 6. Januar den Luitpoldplatz weihnachtlich schmücken und ein imposantes Fotomotiv abgeben. „Schwierig wird es, wenn es anfängt zu frieren“, sagt der Prager. „Wenn die Temperaturen dann wieder steigen und das Wasser im Sand anfängt zu tauen, kann das zu Rissen in den Figuren führen.“
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Wer dem Künstler bei seiner Arbeit über die Schulter schauen möchte, kann per Live-Übertragung auf der Website des Stadtmarketings, www.deggendorf-pulsiert.de, den Prozess mitverfolgen. Ist das Kunstwerk fertig, kann es täglich bis 21 Uhr bewundert werden, danach wird die Holzkrippe zum Schutz der Sandskulpturen verschlossen.
Die Idee zu der Sandkrippe hatte Oberbürgermeister Christian Moser. Sie stellt einen Bezug her zu Deggendorfs tschechischer Partnerstadt Písek, aus der man solche Sandskulpturen kennt.
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