Vieles läuft richtig
Deggendorfer SC: Wie die Zwischenbilanz ausfällt und was Ehrenberger und Greilinger sagen

09.11.2024 | Stand 09.11.2024, 10:07 Uhr |
Roland Rappel

Beim Toreschießen in Überzahl ist bei den Schützlingen von Coach Jiri Ehrenberger noch Sand im Getriebe. Sportchef Thomas Greilinger fordert deshalb im Powerplay „wieder mehr Schüsse abzugeben“. − F.: Rappel

Es ist Länderspielpause, der Deutschland Cup steht seit Donnerstag im Mittelpunkt. Erstmals pausiert dabei – neben DEL und DEL2 – auch die Eishockey-Oberliga. Auch der Spitzenreiter der Süd-Staffel, der Deggendorfer SC, lässt es dabei etwas ruhiger angehen, wie Sportchef Thomas Greilinger sagt. Wer nach gut einem Viertel (14 Spiele) ganz oben in der Tabelle steht, kann nicht sonderlich viel verkehrt gemacht haben, dennoch gibt es immer was uz verbessern.

Die Zwischenbilanz der Donaustädter fällt durchaus positiv aus. Elf Siege in Serie haben das Team nach der 2:6-Auftaktniederlage bei DEL2-Absteiger Bietigheim nach und nach nach vorne gebracht. Dabei gab es auch einige sportliche Höhepunkte: Ein 5:2-Sieg bei den Heilbronner Falken zum Beispiel oder der 5:0-Heimerfolg gegen die Indians aus Memmingen, die damals die erste Niederlage überhaupt kassiert hatten. Auch Derby-Gegner Passau wurde mit 4:0 aus der Halle geschossen, das Treffen der Rivalen dürfte man aber eher in der Kategorie „langweilig“ verbuchen, denn am Spiel teilgenommen hatte letztlich nur eine Mannschaft.

In den letzten Partien schlich sich allerdings „Bruder Leichtfuß“ ein. Die Souveränität aus den ersten Spielen ging etwas verloren, das Team zeigte Schwächen im Spielaufbau und Torabschluss. Zu verspielt wirken die Deggendorfer, suchen oftmals lieber den Pass als den Schuss. Besonders tragisch war es gegen Heilbronn: nach eben so einer Pass-Stafette kassierte man einen Konter zum 1:2 – auch, weil der vierte Spieler zu Weit in die Offensivzone vorgerückt war und sich somit die Lücke in der Defensive überhaupt erst aufgetan hatte.

Lob von Ehrenberger



Trainer Jiri Ehrenberger nimmt hier seine Schützlinge aber wie üblich in Schutz: „Das war vielleicht einmal zu viel, aber da werde ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir sind Tabellenführer, das ist nicht so schlimm. Lasst die Jungs die Pässe spielen, das ist Eishockey.“

Auch beim Blick auf die Statistiken wird klar, warum der DSC auf dem ersten Platz steht: Drittmeiste Tore, zweitbeste Defensive, bestes Unterzahl, drittbeste Effektivität. Timo Pielmeier und Raphael Fössinger stehen bei den Fangquoten der Liga auf Rang drei beziehungsweise eins, Pielmeier durfte zudem bereits drei Mal einen Shutout, also einen Sieg ohne Gegentor feiern. Verbesserungsbedarf gibt es aber definitiv beim Überzahlspiel. Hier rangieren die Deggendorfer nur auf dem achten Platz der Liga mit zehn Treffern in 47 Situationen. „Wir müssen im Powerplay wieder mehr aufs Tor schießen, mehr Schüsse abgeben. Die Qualität haben wir definitiv im Team“, sagt Thomas Greilinger, der mit neun Toren aus 14 Spielen gut dabei ist.

Spieler sollen abschalten



Die Pause nutzen die Spieler, um eine Woche komplett abzuschalten. „Die Mannschaft hat komplett frei, wir fangen nächsten Dienstag wieder mit dem Training an“, gibt Greilinger Einblick in die Pausenplanungen: „Es ist gut, dass man mal die Zeit mit Familie und Freunden nutzen kann, auch um den Kopf mal freizubekommen.“ Denn gerade in den letzten Partien war vielleicht auch die lange erste Phase der Eiszeit zu spüren, immerhin waren die Cracks seit Mitte August fast durchgehend jeden Tag auf dem Eis. Einfacher wird es nach der Pause aber nicht: Nach Wiederbeginn stehen direkt zwei englische Wochen auf dem Plan.

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