Deggendorf
Wochenmarkt soll auch online ein Genuss werden

Stadt arbeitet schon seit längerem an einem neuen Konzept – Hütten quer zur Straße und digitales Angebot

09.03.2021 | Stand 22.09.2023, 0:13 Uhr

Aus den 1930er Jahren stammt wohl dieses Foto aus dem Stadtarchiv. Die Märkte am Luitpoldplatz waren schon immer beliebt bei Kunden aus der Stadt und dem Umland. −Foto: Stadtarchiv

Die Deggendorfer lieben ihre Märkte, den täglichen Wochenmarkt und den Bauernmarkt am Samstag. Nach und nach will die Stadt die Schmankerlmeile am Luitpoldplatz zu einem Genussmarkt entwickeln – durch eine neue Optik und ein neues digitales Angebot. Am Montag befasste sich der Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturausschuss damit.

"Der Wochenmarkt beschäftigt die Stadtverwaltung schon seit einiger Zeit", startete Bauamtsleiter Christoph Strasser die Präsentation. Schon in seiner jetzigen Form sei er eine "Wucht" und bei seinen Kunden überaus beliebt. Allein: Außer der Suppenhüttn wenden sich alle Stände mit dem Gesicht zur Fahrbahn und zu den Gebäuden am Luitpoldplatz. Kunden und Autos kommen sich manchmal recht nah. Also stellte Strasser mögliche Varianten vor. Variante 1: Man dreht die Buden um und schafft in der Mitte eine Marktstraße. Variante 2: Man dreht sie und schafft eine Art überdachte Markthalle. Variante 3: Man dreht die Stände Rücken an Rücken jeweils quer, mit Blick Richtung Grabkirche bzw. Altes Rathaus.

Der Bauamtsleiter favorisiert die Nummer 3, auch weil die Ausstellungsflächen damit von der Straße relativ weit weg wären und sich eine genüssliche Durchwegung von Platz zu Platz ergeben würde. Um den Markt zu einer Marke zu machen, ist Strassers Meinung nach aber auch die Gestaltung der Hütten wichtig. Wobei nicht alle Standler auf eine feste Hütte umsteigen müssten. "Viele haben sich neue Verkaufswagen gekauft. Natürlich dürfen sie die weiter nutzen", versicherte Oberbürgermeister Christian Moser.

Wirtschaftsförderer und Stadtmarketing-Vorsitzender Andreas Höhn denkt noch weiter. Zusammen mit seinem Team arbeitet er derzeit am digitalen Genussmarkt 4.0. Die gute Nachricht: Die ILE Donau-Isar wird dieses Projekt aus dem Regionalbudget finanziell unterstützen. Das freut nicht nur Oberbürgermeister Christian Moser. Er findet: "Das Angebot muss digitalisiert werden." Über die Internet-Plattform "Kauf lokal in Deggendorf" sollen Kunden künftig auch den Wochenmarkt als digitales Schaufenster nutzen können. Man klickt auf den jeweiligen Standler, kann die Fieranten und ihr Sortiment kennenlernen. Flugs sind Käse, Salat, Semmeln, Schinken und Spargel geordert. Die Händler packen die Bestellung zusammen – man holt sie ab oder lässt sie sich vielleicht sogar nach Hause liefern.

Das Gremium war begeistert und beauftragte die Verwaltung mit der Neukonzeption. Im nächsten Schritt sollen jetzt einige Stände gedreht werden, um die Logistik zu testen.

Ila Schnabel und Jürgen Waldmann (beide CSU) fanden die Ideen "klasse". Zustimmung kam auch von Peter Högn (Grüne). Er bat darum, den Bauernmarkt einzubeziehen. Das wurde ebenso aufgenommen wie die Anregung von Friedrich Helber (Junge Liste), ähnlich wie am Wiener Naschmarkt Stehtische und kleine Bereiche für die Gastro einzuplanen.

− mic