Deggendorf
Wochen- und Bauernmarkt gehen ins Netz

15.09.2021 | Stand 21.09.2023, 5:56 Uhr

Beim Pressetermin in der Tourist Info hat Eva-Maria Adler die neue Seite www.genussmarkt-deggendorf.de präsentiert. −Fotos: Schreiber

Sie sind das Herz der Stadt und enorm wichtig für die tägliche Versorgung: So schätzt Andreas Höhn, Vorsitzender des Stadtmarketing-Vereins, die Bedeutung des täglichen Wochenmarkts auf dem Luitpoldplatz und des samstäglichen Bauermarkts auf dem Oberen Stadtplatz ein. Auch OB Christian Moser und Jutta Staudinger, Bürgermeisterin von Stephansposching und Vorsitzende der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Donau-Isar, sehen das so. Gemeinsam haben sie die beiden Märkte, die sie unter dem Namen "Genussmarkt" zusammenfassen, mit der digitalen Welt verlinkt.

Unter www.genussmarkt-deggendorf.de kann man sich nun umfassend über die Marktstände und die Schmankerlhütten, über ihre Betreiber, ihr Angebot und ihre Standzeiten informieren. Und mehr noch: Neben saisonalen Rezepten und einem Imagefilm ist auf der Seite auch der Marktschwärmer von Mike und Verena Fischer integriert, die die innerstädtischen Märkte mit dem Angebot weiterer Erzeuger ergänzen. Auf ihrer Seite, die Teil der deutschlandweiten Marktschwärmerei ist, kann man frische Ware online bestellen und sie dann jeden Mittwochabend abholen.

Solche Bestellmöglichkeiten haben (noch) nicht alle Fieranten des Wochen- und Bauernmarkts. Die neue Plattform gibt ihnen aber vor allem ein Gesicht, informiert schon vor dem Markt-Besuch und soll den persönlichen Kontakt erleichtern. Wer Fragen hat, kann sie zudem auf der Seite stellen. Eva-Maria Adler vom Stadtmarketing und ihre Kollegen werden alle Fragen in Rücksprache mit den Fieranten so schnell und gut wie möglich per E-Mail beantworten. Da sowohl der Wochen- als auch der Bauernmarkt und der Marktschwärmer Mitglieder des Vereins sind, kennt man sich und die Wege sind kurz.

"Und das ist erst der Anfang", erklärte Andreas Höhn beim Pressetermin zu der neuen Online-Seite. Diese sei ein "lernendes System", könne immer weiter angepasst und erweitert werden. Auch die Märkte in anderen Städten und Gemeinden im Bereich der ILE sollen eingebunden werden, so der Wunsch von Jutta Staudinger.

Alle am Erstellen der Seite Beteiligten, bis hin zu den Fotografen, seien aus Deggendorf und Umgebung – genauso wie die Produkte, die darauf beworben werden. Knapp 10000 Euro mussten aufgewendet werden, bis die Homepage online war. Davon hat rund 80 Prozent die ILE Donau-Isar aus ihrem Regionalbudget 2021 gefördert. Den Rest hat der Stadtmarketing-Verein aufgebracht.

Jeder Vierte hat schon Lebensmittel im Internet bestellt – diese Nachricht des Digitalverbands Bitkom war am Mittwoch auf Seite 1 der Deggendorfer Zeitung zu lesen. "Das ist ein Trend, den wir mitgehen müssen", findet Christian Moser. Genauso wichtig seien aber der persönliche Kontakt und die Beratung, die die Märkte ja weiterhin bieten.

Sie leisten zudem einen Beitrag zum Klimaschutz, da die Produkte aus der Region stammen und nicht weit transportiert werden müssen. Die Märkte, so Moser, schützen außerdem die Kulturlandschaft ebenso wie die Arbeitsplätze bei den Erzeugern.

Nicht ohne Grund spreche man in Deggendorf und anderswo immer vom "Marktplatz" – auch wenn er eigentlich Luitpoldplatz oder anders heißt. Die Markt-Tradition reicht bis ins Mittelalter zurück, weiß auch Jutta Staudinger. "Der Markt war immer ein Versorgungs- und Begegnungselement", stellt sie fest. Diese bewährten Strukturen rund um regional und saisonal produzierte Lebensmittel nun in die Moderne zu holen, sei ein großer Wunsch der ILE. Auch mit der Regio-App, die bald erscheinen soll, werde die Genussmarkt-Seite dann verknüpft. So könne man im innovativen Deggendorf und darüber hinaus einen deutlichen Beitrag zu noch mehr Lebensqualität leisten.