Deggendorf
Warum der Löwenzahn kein Unkraut ist

05.05.2021 | Stand 22.09.2023, 3:10 Uhr


Gackerlgelb leuchten zurzeit die Wiesen zwischen Donau, Isar, Wald und Gärten. Auch rund um die Technische Hochschule (Bild) scheint sich der Löwenzahn flächendeckend breit zu machen. Und das darf er auch, erklärt Kreis-Gartenfachberaterin Petra Holzapfel der DZ. Etwaige Befürchtungen, dass der Löwenzahn gegenüber dem Gras und anderen Pflanzen überhand nehmen könnte, entkräftet sie.

Auf Wiesen, die wachsen dürfen und nicht mehr als zweimal im Jahr gemäht werden, drängt das Gras den Löwenzahn immer wieder zurück. Auf der kultivierten Wiese daheim kann man das mit Rasendünger unterstützen – "aber bitte immer mit Maß und Ziel". Denn, mal ehrlich, einen sterilen, englischen Rasen will man doch gar nicht haben.

Der Löwenzahn ist schließlich auch wertvoll, vor allem für Bienen, die aus den Blüten schmackhaften Honig produzieren. Die gesamte, komplett essbare Pflanze zeichnet sich durch ihren Reichtum an den Vitaminen A, B, C, D und E sowie an Mineralien wie Kalium, Kalzium, Eisen, Zink und Magnesium aus.

Wer die satt-gelben Blüten und vor allem die daraus entstehende Pusteblumen-Saat dennoch nicht in seinem Hausgarten haben möchte, sollte diesen rechtzeitig mähen – und zwar, so lange die Blüten noch gelb leuchten. An Wegen kann es helfen, vor allem die angrenzenden Ränder gut zu mähen, das verringert den Löwenzahn-Nachwuchs zwischen Kies oder Pflastersteinen.

Damit er an solch unliebsamen Stellen gar nicht erst Wurzeln schlägt, empfiehlt Petra Holzapfel, immer schon vor dem Winter die Samen abzukehren. Dann können sie im Frühjahr dort nicht aufgehen. Spitzen die Pflanzen schließlich doch zwischen den Pflastersteinen heraus, hilft nur noch der Fugenkratzer oder heißes Wasser.

In Beeten möchte man den Löwenzahn natürlich auch nicht haben. Da hilft eine Deckschicht aus Rindenmulch, der mit seiner Gerbsäure solche Anflug-Unkräuter gar nicht erst zum Zuge kommen lässt. Steht der Löwenzahn mit seinen tiefgreifenden Wurzeln bereits im Beet, kann man ihn ausstechen. Gute Erfahrungen hat Petra Holzapfel da zum Beispiel mit einem alten Spargelstecher gemacht, der tief genug reingeht.

− kw/Foto: Schreiber