Deggendorf
TWD: Sanierung ohne Kündigungen

15.12.2020 | Stand 20.09.2023, 23:14 Uhr


"Mir fällt ein Stein vom Herzen", sagte Heinz Baumann, Betriebsratsvorsitzender der TWD Fibres in Seebach: Die Sanierung ist abgeschlossen, das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wurde durch das Amtsgericht Deggendorf aufgehoben. Für die Mitarbeiter ist es "glimpflich ausgegangen", berichtete Baumann auf Anfrage der DZ: Es habe keine Kündigungen und keine Einbußen gegeben.

Die TWD Fibres GmbH hatte am 25. Juni wegen der Umsatzausfälle in der Corona-Krise "als vorsorgliche Maßnahme zur Sicherstellung des weiteren Geschäftsbetriebes und dem Erhalt der Arbeitsplätze", eine Sanierung durch ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Nun ist dieses Verfahren erfolgreich abgeschlossen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Gläubiger hätten den Insolvenzplan angenommen. Somit habe das Amtsgericht Deggendorf am 12. Dezember das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung aufheben können.

Die TWD Fibres GmbH, die synthetische Garne aus Polyester und Polyamid herstellt, wurde während des Verfahrens durch die auf die Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen spezialisierten Wirtschaftskanzlei Buchalik Brömmekamp und deren Schwestergesellschaft, der plenovia GmbH, aus Düsseldorf unterstützt. Als Sachwalter überwachte der Regensburger Insolvenz-Experte Dr. Hubert Ampferl neben dem Amtsgericht die Geschäftsführung, die im Rahmen der Eigenverwaltung weiterhin im Amt blieb und die Restrukturierung selbstständig durchführte.
"Besonders freut mich, dass das Unternehmen während der Zeit in der Eigenverwaltung keinen Abbau von Arbeitsplätzen durchführen musste. Die Kunden schenkten dem Unternehmen auch während des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung ihr Vertrauen und hielten nicht nur an ihren Bestandsaufträgen fest, sondern platzierten zudem neue Aufträge", wird der geschäftsführende Gesellschafter Eggo Laukamp in der Pressemitteilung zitiert.

− dz