Deggendorf
TWD Fibres: Insolvenz in Eigenverwaltung

26.06.2020 | Stand 26.06.2020, 11:38 Uhr

Das Gelände der TWD in Seebach.

Die TWD Fibres GmbH hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Darüber hat das Unternehmen in einer Pressemitteilung informiert. Ziel des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren sei es, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie für das Unternehmen abzufedern und den Geschäftsbetrieb neu aufzustellen. Die TWD Fibres GmbH in Seebach beschäftigt 474 Mitarbeiter und produziert Garne aus Polyester und Polyamid für Sportbekleidung, technische Textilien, Heimtextilien, Strümpfe, medizinische Textilen und die Textilindustrie. Der durch Corona bedingte Lockdown habe "die gesamte Textilindustrie hart und unerwartet getroffen und die bereits vor der Pandemie bestehenden Schwierigkeiten der Branche deutlich verschärft", heißt es in der Mitteilung.
"Mit unseren schon vor der Pandemie begonnenen Anpassungen der Produktionsprozesse und -kapazitäten an die veränderten Rahmendaten in unseren Absatzmärkten wurden bereits erste erfolgreiche Schritte eingeleitet. Durch Covid-19 trat dann aber eine völlig neue Situation ein, die sich vor einigen Monaten noch niemand vorstellen konnte. Zur Sicherstellung der weiteren Wettbewerbsfähigkeit haben wir uns deshalb vorsorglich für eine Sanierung innerhalb eines Eigenverwaltungsverfahrens entschieden", erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Eggo Laukamp. Alle anderen Gesellschaften der Gruppe, insbesondere die TWD Fibres Service GmbH, bleiben von dem Verfahren unberührt, betont Laukamp.
Im Eigenverwaltungsverfahren wird das Unternehmen uneingeschränkt von der bisherigen Geschäftsführung weitergeführt. Der vom Amtsgericht eingesetzte vorläufige Sachwalter übernimmt eine Aufsichtsfunktion für die Gläubiger. Als vorläufiger Sachwalter wurde Dr. Hubert Ampferl von der Kanzlei Dr. Beck & Partner GbR bestellt. "Unser Geschäftsbetrieb läuft unverändert weiter, die Belieferung unserer Kunden ist uns ohne Einschränkungen weiterhin möglich", so Laukamp.
Die Löhne und Gehälter sind für drei Monate über Insolvenzgeld gesichert. Danach übernimmt das Unternehmen deren Zahlung wieder selbst. Die TWD Fibres GmbH werde nun einen Sanierungsplan erarbeiten, dieser wird nach Bestätigung durch die Gläubiger umgesetzt. Das Sanierungskonzept werde in Zusammenarbeit mit der auf die Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen spezialisierten Wirtschaftskanzlei Buchalik Brömmekamp und deren Schwestergesellschaft, der plenovia GmbH, aus Düsseldorf erstellt, teilte das Unternehmen mit.