Silber für verdiente Kommunalpolitiker

Kommunale Verdienstmedaille für Ferdinand Brandl, Josef Streicher und Josef Färber

21.10.2021 | Stand 21.10.2021, 16:31 Uhr

Innenminister Joachim Hermann (v.r.) mit Geehrten und Begleitern: Josef Streicher, Michael Reitberger, Josef Färber, Ferdinand Brandl, Matthias Hackl und Ingeborg Brandl. −Foto: Schröck

Der Freistaat vergibt an Politiker, die sich um die Selbstverwaltung verdient gemacht haben, die kommunale Verdienstmedaille – in Gold, Silber oder Bronze. Kürzlich hat Innenminister Joachim Herrmann in den Stadtsälen Bernlochner in Landshut diese Medaille in Silber an die ehemaligen Bürgermeister Ferdinand Brandl (Hunding), Josef Färber (Außernzell) und Josef Streicher (Lalling) verliehen.

Regierungspräsident Rainer Haselbeck begrüßte zu der Feierstunde auch Staatsminister Hubert Aiwanger und Landrat Christian Bernreiter für den Landkreistag.

Auf die großen Herausforderungen durch Corona ging Joachim Herrmann ein. Der Gestaltungsspielraum für die Gemeinden sei wieder gestiegen, die Finanzen würden sich gut entwickeln. Sorge bereite der zunehmend raue Ton in der politischen Auseinandersetzung.

Für jeden Geehrten hielt der Minister eine kurze Laudatio. Ferdinand Brandl habe sich über 36 Jahre in der Kommunalpolitik engagiert. 1984 wurde er in den Gemeinderat und 1990 zum Ersten Bürgermeister der Gemeinde Hunding gewählt. Er habe viel für die Gemeinde angestoßen und verwirklicht. Wichtig seien ihm die Dorferneuerungsmaßnahmen in drei Ortschaften gewesen. In diesem Zusammenhang sei durch die Sanierung des historischen Gemeindehauses ein Bürgerhaus geschaffen worden. Die Ausweisung des "Gewerbedorfs Rohrstetten" habe die Ansiedlung von Betrieben und die Schaffung neuer Arbeitsplätze ermöglicht. Herrmann: "In besonderer Weise hat sich Ferdinand Brandl für den Bau einer Unterführung auf der Bundesstraße B533 bei Rohrstetten eingesetzt." Und: "Die Anlage eines Streuobsterlebnisgartens auf dem Gebiet des Goldsteigwanderwegs trug wesentlich zur Steigerung der touristischen Attraktivität der Region bei." Von 2002 bis 2020 habe Brandl seine reiche Erfahrung und seinen Sachverstand auch überörtlich als Mitglied des Kreistags eingebracht.

Josef Färber wirke seit 37 Jahren tatkräftig auf Gemeinde- und Kreisebene. Von 1984 bis 2008 stand er als Bürgermeister an der Spitze der Gemeinde Außernzell. In 24 Jahren habe er die Gemeinde maßgeblich geprägt. Hervorzuheben seien der Ausbau der Wasserversorgung sowie der Bau von zwei Kläranlagen, wodurch alle Ortschaften an das Abwassernetz angeschlossen werden konnten. Die Sanierung des 1000 Jahre alten "Würzingerhauses" im Zuge der Dorferneuerung habe entscheidend zur Wiederbelebung des Ortskerns beigetragen. In Färbers Amtszeit wurden die Grundschule und der Schulsportplatz generalsaniert sowie ein Kindergarten gebaut und erweitert. Josef Färber ist seit 1984 Mitglied des Kreistags, seit 2002 Stellvertreter des Landrats. Auch auf Kreisebene ist ihm der Ausbau des Bildungsbereichs ein wichtiges Anliegen. Beim Thema Müllentsorgung erwies sich Färber in seinen Funktionen als Mitglied des Kreistags und als Verbandsrat des Zweckverbands Abfallwirtschaft Donau-Wald als geschickter Vermittler und trug entscheidend zur heutigen reibungslosen Müllentsorgung bei.

Josef Streicher habe sich in den vergangenen 36 Jahren verdienstvoll auf kommunalpolitischer Ebene für die Gemeinde Lalling und den Landkreis Deggendorf engagiert. Als Mitglied des Gemeinderats und als Erster Bürgermeister hat er die zukunftsorientierte Entwicklung der Gemeinde mitgestaltet und vorangebracht. Während seiner Amtszeit konnten zahlreiche Infrastrukturprojekte erfolgreich umgesetzt werden. So wurden etwa viele der 17 Dörfer und Weiler neu an die Wasserver- und -entsorgung angeschlossen, die bestehende Wasserversorgungsanlage erneuert und die Kläranlage modernisiert. Der Umbau und die Sanierung des Gemeindehauses in Lalling ermöglichte eine effiziente Verwaltungsarbeit der dort untergebrachten Verwaltungsgemeinschaft Lalling. Die Anlage eines Feng-Shui-Kurparks habe erheblich zur Steigerung der touristischen Attraktivität beigetragen. Um den Streuobstanbau in der Region zu fördern und touristisch zu nutzen, wurde die Ansiedlung eines Kompetenzzentrums für Streuobstanbau in Lalling geplant. Die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags zwischen örtlichen Akteuren und der Hochschule Weihenstephan stellt einen ersten Schritt zur Realisierung dieses Projekts dar. Auch als Mitglied des Kreistags hat sich Josef Streicher zwölf Jahre lang für die Region eingesetzt.

Zum Abschluss der Ehrungen wurde gemeinsam die Bayernhymne und die Nationalhymne gesungen. Die musikalische Umrahmung oblag dem Saxophon-Quartett des Polizeiorchesters Bayern.

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