Deggendorf
Pfarrer Reitinger ist zutiefst erschüttert

Die neuen Erkenntnisse aus dem Missbrauchsskandal waren ein Thema im Sonntagsgottesdienst

27.01.2022 | Stand 22.09.2023, 0:14 Uhr

Pfarrer Franz Reitinger beim Entzünden der Kerzen. −Foto: Stern

Die jüngsten Entwicklungen im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche sind für Stadtpfarrer Franz Reitinger unerträglich. Er hat sie beim Sonntagsgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin aufgegriffen, da viele mit ihm zutiefst erschüttert und verunsichert von den Ergebnissen des Gutachtens in München seien, die auch den emeritierten Papst Benedikt XVI. belasten.



Zusammen mit zwei Laien entzündete der Pfarrer drei Kerzen – "für die vielen Opfern, denen nicht geglaubt wurde und immer noch nicht geglaubt wird, für die fehlende Gerechtigkeit ihnen gegenüber und gegen die Lüge und das Verharmlosen von Gewalt und Missbrauch, derer sich die Kirche schuldig gemacht hat." Viel zu wenig habe die Kirche die Perspektive Jesu für die Wehrlosen eingenommen.

Für Reitinger ist dieses Zeichen aber nur ein kleiner Schritt in der Aufarbeitung: "Damit kann es nicht abgetan sein." In der Pfarrei werde schon seit längerem an einem Konzept zum Schutz von Kindern gearbeitet, das Missbrauch von vorneherein verhindern soll.

− js