Deggendorf
Lebensretter-Ehrung: "Vorbild für uns alle"

Drei Frauen aus dem Landkreis ausgezeichnet

29.07.2022 | Stand 21.09.2023, 3:56 Uhr

Die Christophorus-Medaille wurde Sabine Eberherr und ihrer Tochter Meret von Regierungspräsident Rainer Haselbeck überreicht. Beide Frauen waren in die Donau gesprungen, um einem Ertrinkenden zu helfen.

Regierungspräsident Rainer Haselbeck hat am Freitag in Landshut 15 Lebensretter ausgezeichnet. Darunter waren drei Frauen aus dem Landkreis Deggendorf.



"Lebensretter sind Helden des Alltags. In der Stunde der Not haben sie Mut bewiesen und Verantwortung übernommen. Durch ihr umsichtiges Handeln haben sie Menschen das Leben gerettet. Sie sind Vorbilder. Sie leben die Solidarität, auf der unsere Gesellschaft aufbaut", würdigte Haselbeck die Geehrten.
Die Christophorus-Medaille verlieh er an Meret Eberherr und ihre Mutter Sabine Eberherr aus Grafling. Die beiden wurden im Juli 2020 an der Deggendorfer Donaupromenade Zeugen eines Badeunfalls – und handelten sofort. Ein Schwimmer war von der starken Strömung in der Donau abgetrieben worden. Meret und Sabine Eberherr sprangen ebenfalls in die Donau, suchten die Wasseroberfläche ab, tauchten in dem Bereich, in dem der Mann zuletzt gesehen wurde, und suchten die Unterwasserpflanzen ab. Als sie selbst in akute Gefahr gerieten, ebenfalls von der starken Strömung erfasst zu werden, waren Sie gezwungen, den Hilfseinsatz abzubrechen und ans Ufer zurückschwimmen. "Leider konnten Sie den Mann nicht retten. Ihr mutiges Handeln ist trotzdem Vorbild für uns alle", sagte der Regierungspräsident in seiner Laudatio.

Eine öffentliche Anerkennung für die Rettung von Menschen aus Lebensgefahr bekam Evelyn Aschenbrenner. Sie war im Juni 2018 mit dem Auto auf der A3 unterwegs und hat im Vorbeifahren bemerkt: In einem Wagen auf dem Pannenstreifen war der Beifahrer in seinem Sitz zusammengesackt, der Fahrer machte einen hilflosen Eindruck. Sofort hielt Evelyn Aschenbrenner an. Sie zog den Mann alleine aus dem Auto, legte ihn auf dem Standstreifen auf den Boden und begann ohne zu zögern mit den Reanimationsmaßnahmen – bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. "Obwohl neben Ihnen ununterbrochen der Verkehr mit hoher Geschwindigkeit vorbeirauschte", so Haselbeck. "Viele Fahrzeuge sind vorbeigefahren, viele Autofahrer hätten helfen können. Sie aber haben geholfen! Und sind damit ein Vorbild für uns alle."

− dz