Deggendorf
Landrat: Zentrale Praxis für Corona-Verdachtsfälle im Landkreis

27.03.2020 | Stand 18.09.2023, 4:26 Uhr

Landrat Christian Bernreiter will in den nächsten Tagen die Arbeit der niedergelassenen Ärzte in der Corona-Krise neu regeln. Seit Freitag hat er die rechtlichen Möglichkeiten dazu, erläuterte er im DZ-Interview. −Archivfoto: Birgmann

Landrat Christian Bernreiter hat im Interview mit der DZ angekündigt, dass in den nächsten Tagen in Deggendorf eine zentrale Infektpraxis für den Landkreis eingerichtet werden soll: "Diese muss von den niedergelassenen Ärzten besetzt werden, die dazu in Schichten dienstverpflichtet werden. Wenn in einer Hausarztpraxis jemand anruft wegen Symptomen, die auf Corona hindeuten, dann muss er in die zentrale Infektpraxis. Das geht freilich nur nach telefonischer Voranmeldung, damit wir nicht überrollt werden." Corona-Verdachtsfälle dürften nicht in den Wartezimmern der Hausarztpraxen sitzen, betonte der Landrat. Wie im Klinikum, so sei es auch bei den niedergelassenen Ärzten unbedingt erforderlich, die Patientenströme zu trennen, um das Ansteckungsrisiko zu senken.

Im Landkreis Deggendorf hat es am Freitag die ersten Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus gegeben. Wie das Landratsamt am Freitagnachmittag mitteilte, sind im Klinikum eine Frau (82) und ein Mann (80) gestorben. Beide hatten "erhebliche Vorerkrankungen". Am Abend meldete das Landratsamt auf seiner Homepage 100 bestätigte Corona-Infektionen im Landkreis – zehn mehr als am Donnerstag.

− stg

Das Interview lesen Sie in der Wochenend-Ausgabe der Deggendorfer Zeitung.