Iggensbach
Kaplan Anto lebt sich in Iggensbach ein

Seit Weihnachten lebt der Geistliche im dortigen Pfarrhof

04.02.2021 | Stand 04.02.2021, 16:21 Uhr

Dienstbesprechung im Arbeitszimmer von Kaplan Anto im Pfarrhof zu Iggensbach: (v.l.) Kaplan Anto mit Pfarrer Richard Simon. −Foto: Baier

Mit Brot und Salz (nach altem Brauch) hatten Kirchenpfleger Josef Wimmer, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hermine Kramheller und Heinz Weidner Kaplan Anto kurz vor Weihnachten in seinem neuen Zuhause im Pfarrhof zu Iggensbach willkommen geheißen. Inzwischen hat sich der aus Südindien stammende Ordensbruder (Hl. Franz von Sales), der im September 2019 die Kaplandienste in Winzer und Neßlbach aufgenommen hatte, in der Pfarrei Iggensbach gut eingelebt.

Diese gehört nach der Verabschiedung von Pfarrer Anton Pius Vollath (2004 bis 2020) dem Pfarrverband Winzer an, in dem auch die Pfarreien Winzer und Neßlbach sowie die Expositur Schöllnstein angesiedelt sind.

Pfarrer Richard Simon nahm in dieser Woche eine Dienstbesprechung mit Kaplan Anto, Hermine Kramheller und Josef Wimmer zum Anlass, die Kirchengemeinden darüber zu informieren, dass Kaplan Anto Leegin Rex Pankiras nicht mehr im Pfarrhaus in Winzer, sondern stattdessen im Pfarrhaus/Pfarrhof in Iggensbach zu erreichen ist. Dass die Innenrenovierung des dominanten Gebäudes an der Hauptstraße 1 rechtzeitig zum Jahresende abgeschlossen werden konnte, verdanken Pfarrer und Kaplan einer "ungemein rührigen und mitanpackenden Crew von Ehrenamtlichen", lobte Pfarrer Richard Simon und blickte mit seinem Kaplan dankbar in die Tischrunde.

Neue Erfahrungen für den "Herrn Kaplan" gibt es zur Genüge: Da wäre zum Beispiel die (schon geschmolzene) weiße Schneepracht rund um den Pfarrhof, die den Ordensmann aus dem warmen Südindien spontan dazu bewog, die "Gymnastikstunde" in den Garten zu verlegen. Das "freudige Herumwälzen des Kaplans im Schnee" ließ bei Pfarrer Richard Simon in Winzer das Telefon klingeln. Der Geistliche konnte besorgte Anrufer beruhigen: "Kaplan Anto freut sich halt riesig darüber, erstmals Bekanntschaft mit den Schnee machen zu dürfen, nachdem es im Vorjahr bei uns keinen Schneefall gegeben hat."

Allzu gerne würde sich Kaplan Anto ein zügigeres Kennenlernen mit seiner Pfarrgemeinde wünschen, aber die Corona-Pandemie macht das (noch) nicht möglich.

Pfarrer Richard Simon wirbt mit "Engelszungen" für seinen Kaplan, der die deutsche Sprache am Goethe-Institut in seinem Heimatland und an der Fremdsprachenschule in Deggendorf erlernt hat. Einen wichtigen Verbindungsknoten hat der 36 Jahre alte Priester bereits geknüpft: Er will sich als Geistlicher Beirat in die Arbeit des hiesigen Katholischen Frauenbunds einbringen. "Natürlich ist Kaplan Anto auch erster Ansprechpartner bei der Krankensalbung", sagt Pfarrer Simon. Beim Abhalten von Gottesdiensten wollen sich die beiden Geistlichen im Pfarrverband abwechseln.

Ein Blick in die "Chronik der Gemeinde Iggensbach", die Heimatforscher Max Zitzelsberger (Iggensbach) im Auftrag der Gemeinde Iggensbach erstmals 1985 und überarbeitet in einer neuen Auflage 2017 verfasst hat, verrät, dass die Liste der Kooperatoren (Kapläne) in der Pfarrei Iggensbach von 1880 bis zum Jahr 1938 insgesamt 42 Namen umfasst. Der letzte Kaplan war Anton Auer, der unter Pfarrer Otto Kaufmann (1936 bis 1942) in der Pfarrei Iggensbach gewirkt hat.

Obwohl Iggensbach erst im Jahr 1685 eine selbstständige Pfarrei wurde, gab es bereits im Jahr 1673 einen Pfarrer. Paul Holzer war von 1673 bis 1684 in Iggensbach Seelsorger. Die Namensliste mit 39 Pfarrern schließt der Zentinger Anton Pius Vollath ab, der sich im vergangenen Jahr in den Ruhestand verabschiedet hat.

− rb