Deggendorf
Groß gefeiert wird im nächsten Jahr

Mini-Einweihungsfeier im Deggenauer Kindergarten St. Erasmus – Schwierige Bauarbeiten im Corona-Jahr

22.11.2020 | Stand 20.09.2023, 3:49 Uhr

Freuen sich über den gelungenen Um- und Ausbau: Leiterin Gisela Heinrich (v.l.), Architektin Ulrike Samberger, OB Christian Moser, Waldwasser-Werkleiter Hermann Gruber und Stadtpfarrer Martin Neidl. −Fotos: Heinritz

Die Leiterin des Deggenauer Kindergartens St. Erasmus, Gisela Heinrich, hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Schon seit Herbst vergangenen Jahres war der Kindergarten eine Baustelle, dann kam heuer noch Corona dazu. Trotz vieler Schwierigkeiten, Lieferverzögerungen und diverser Wasserschäden wurden die Räume rechtzeitig zum Start des neuen Kindergartenjahrs am 1. September fertig.

Am Freitagnachmittag waren Bauherr Pfarrer Martin Neidl, Oberbürgermeister Dr. Christian Moser, Architektin Ulrike Samberger und Waldwasser-Werkleiter Hermann Gruber zu einer Einweihungsfeier im kleinsten Kreis eingeladen. "Nächstes Jahr feiern wir noch ein gemeinsames Fest", versprach Pfarrer Neidl im Anschluss an den kirchlichen Segen.

Für den neuen zweistöckigen Anbau musste das frühere Hausmeisterhaus abgerissen werden. Im oberen Geschoss des Neubaus ist die Krippe untergebracht mit Schlaf- und Wickelraum, Ausgabeküche und einem Gruppenraum mit tollem Ausblick. Im Stock darunter findet eine altersgemischte Gruppe für zwei bis sechsjährige Kinder Platz. Im Moment kämpfen die Erzieherinnen dort noch mit den Folgen eines Wasserschadens, Trocknungsgeräte sind aufgestellt.

Beim Rundgang konnten sich die Gäste davon überzeugen, dass die neuen Räume wirklich schön geworden sind. Ulrike Samberger wies auf die natürlichen Materialien hin, die verbaut wurden – viel Massivholz, aber auch ein Bodenbelag aus Naturkautschuk, der Co2- und klimaneutral zertifiziert ist. Acht metrische Tonnen Co2 wurden dank der verlegten 378 Quadratmeter natürlichem Bodenbelag eingespart. Das hat der Kindergarten jetzt schriftlich, das eingerahmte Zertifikat der Firma hat Ulrike Samberger mitgebracht. Sie hatte auch eine prächtige Orchidee dabei, als Dankeschön an die Kindergartenleiterin, die immer ein Auge auf den Fortgang der Bauarbeiten hatte.

Gisela Heinrichs Dank ging an den Stadtpfarrer als Hausherrn und OB Christian Moser. Die Stadt hat einen Großteil der 1,8 Millionen Euro an Baukosten übernommen. Moser erinnerte an sein großes Ziel, dass jeder Stadtteil seinen eigenen Kindergarten mit Krippe erhalten solle. Nachdem für Deggenau jetzt Vollzug gemeldet wurde, geht es mit Seebach weiter, aber damit sei die Entwicklung noch nicht zu Ende. "Wir werden im Bereich der Kinderkrippen noch weiter wachen", versprach er. Die Stadt wächst weiter und braucht damit weitere Plätze für die Kleinsten.

In der Deggenau soll unmittelbar neben dem Kindergarten ein Baugebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern entstehen, sagte er; weitere Baugebiete seien in Planung. Für genügend Auslastung in St. Erasmus ist gesorgt.

Ulrike Samberger nannte den Auftrag eine "herausfordernde Baustelle". Corona hatte für Verzug gesorgt, mal kamen die Fliesen nicht rechtzeitig, dann war wieder eine Baufirma in Kurzarbeit. Dennoch wurde der Termin zum 1. September geschafft. "So spannend muss es nicht immer sein." Die Außenarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, das ist auch dem anspruchsvollen Gelände auf dem Berg geschuldet.

Hermann Gruber, Werkleiter der Wasserversorgung Bayerischer Wald, war geladen, weil im Kindergarten-Foyer ein Waldwasser-Brunnen aufgestellt wurde. Mit ihren Trinkflaschen können sich die Kinder so jederzeit an frischem, klarem Wasser erfreuen. In der Deggenau, betonte Gruber, kommt zu 100 Prozent das Wasser aus der Trinkwassersperre Frauenau an, die Wasserleitung führt über Hengersberg. Deggendorf ist der größte Einzelabnehmer von Waldwasser. Gestaltet wurde der Brunnen von Bildhauerin Edeltraud Göpfert. Er ist an die Maße der Kinder angepasst kleiner als üblich und mit einem kleinen Frosch verziert.