Deggendorf
Garagen schweben an Bord

02.07.2021 | Stand 22.09.2023, 1:00 Uhr

Erinnern fast an Schiffscontainer: Die 64 Beton-Fertiggaragen, die gestern am Deggendorfer Hafen per Portalkran auf das Frachtschiff geladen wurden, auf dem sie doppelstöckig aufgeschlichtet ihren Weg in die Niederlande antreten. −Foto: Rebecca Fuchs

Warum 64 Fertiggaragen per Lkw-Schwertransport quer durchs Land bis in die Niederlande fahren, wenn es auch umweltschonendere Transportmöglichkeiten gibt? Das dachte sich der Garagenhersteller Laumer aus Massing im Landkreis Rottal-Inn – und schickte erstmals in der Firmengeschichte seine Untersteller per Schiff auf die Reise. Am Deggendorfer Hafen wurden die Garagen gestern Vormittag verladen.

Es war schon ein besonderer Anblick, als mit Hilfe des Portalkrans die bis zu 23 Tonnen schweren Betonquader nacheinander auf die "GMS Alliance" gehoben wurden. Da staunten auch Vertreter des Zweckverbands Donau-Hafen, der Donau-Hafengesellschaft und der Firma Laumer nicht schlecht. "Unsere Garagen sind statisch so robust konzipiert, dass sie zweilagig übereinander im Laderaum des Schiffes transportiert werden können. Hierdurch wird die Effektivität des Transports verdoppelt", informierte Juniorchef Moritz Laumer.

Voraussichtlich am Montag soll die GMS Alliance ins niederländische Wanssum aufbrechen, wie Christian Hantke, Werkleiter des Zweckverbandes Donau-Hafen Deggendorf, erklärte. Binnen neun Tagen legt das Schiff dabei eine Strecke von rund 1200 Kilometern über den Rhein-Main-Donau- und den Maas-Waal-Kanal zurück. Vom Hafen in Wanssum aus werden die Garagen noch die letzten zehn Kilometer mit Spezialtransportern nach Venray befördert, wo sie schließlich einen Garagenpark bilden werden.

Bislang lieferte die Firma Laumer mit Produktionsstätten in Massing, Eggenfelden und Neumarkt ihre Garagen nach aufwendigen Genehmigungsverfahren mit Lkw über die Straßen aus. Doch für diese große Fracht und den weiten Transportweg suchte man nach einer umweltschonenderen Alternative zum Schwertransport.

Die hat man mit dem Wasserweg gefunden. Als Logistikpartner konnte Laumer die am Hafen ansässige Donau-Hafengesellschaft gewinnen. In Zusammenarbeit mit der Preymesser-Gruppe wickelt sie den Transport ab. Das freut auch Hafen-Werkleiter Christian Hantke: "Hier kann das verkehrstechnisch zentral gelegene, trimodal (Schiene, Straße, Wasserweg, Anm.d.Red.) angebundene Güterverkehrszentrum Hafen Deggendorf seine Möglichkeiten voll ausspielen", betont er. "Durch den Transport mit nur einer Schiffsladung quer durch Deutschland werden zudem noch über 80000 Lkw-Schwertransportkilometer eingespart und das Straßennetz und die Umwelt massiv entlastet."

Für die Zukunft plant Laumer bereits mit weiteren Projekten auf der Wasserstraße, dann in Richtung Österreich.