Deggendorf
Ein ausgezeichneter Bau

Neue Flussmeisterstelle bekommt Anerkennung beim Deutschen Architekturpreis 2021

20.09.2021 | Stand 22.09.2023, 2:26 Uhr

Die Flussmeisterstelle liegt an der Auffahrt zur Maximiliansbrücke. −Fotos: Rainer Taepper

Beim Deutschen Architekturpreis 2021 hat die Flussmeisterstelle Deggendorf eine Anerkennung erhalten. Der Entwurf des Münchner Architekturbüros "bogevischs buero" bestach gegen enorme Konkurrenz – insgesamt waren 133 Projekte bei der Jury eingereicht worden. Das berichtete das Staatliche Bauamt Landshut, das für den 2020 fertiggestellten Bau verantwortlich war, in einer Pressemitteilung.
Die drei zueinander versetzten Neubauten bilden gemeinsam einen Betriebshof, der alle Funktionen einer Flussmeisterstelle umfasst: ein dreigeschossiges, 30 Meter langes Verwaltungsgebäude, eine 96 Meter lange Halle für Einsatzfahrzeuge mit Lagerflächen für den Hochwassereinsatz und ein 105 Meter langes Werkstattgebäude mit Schlosserei, Dreherei, Lkw-Werkstatt, Schreinerei und Elektrowerkstatt. Die Jury sah trotz der unterschiedlichen Funktionen der Bauwerke ein "gestalterisches einheitliches Ensemble ablesbar" und urteilte: "Der dreifache Bauwerkshybrid verbindet Zweckdienlichkeit, Robustheit, Wirtschaftlichkeit und gestalterische Eleganz zu einem stimmigen Ganzen."

Insgesamt stehen 4400 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung – mit modernster Technik: Das Verwaltungsgebäude wurde im Passivhausstandard errichtet. Die Beheizung erfolgt über ein Blockheizkraftwerk. Elektrische Energie wird zudem über eine große Photovoltaikanlage gewonnen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung von CO2-Ausstoß geleistet.

Der Neubau war nötig geworden, da die bestehenden Gebäude bauliche Mängel bei Brand- und Wärmeschutz hatten und nicht mehr den funktionalen Anforderungen an den Betrieb genügten. Sie wurden daher – bis auf das denkmalgeschützte Schiffmeisterhaus, dem "Kopf" des Ensembles – abgebrochen.

Mit dem Deutschen Architekturpreis zeichnen das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und die Bundesarchitektenkammer Bauten aus, die den öffentlichen Diskurs über Baukultur und Nachhaltigkeit in Deutschland befördern sollen. Gewürdigt werden gestalterische und bautechnisch konstruktive sowie ökologische, ökonomische, soziokulturelle und prozessuale Qualitäten des Bauens. Weitere Bewertungskriterien sind zudem die städtebauliche Qualität und Einbindung in das räumliche Umfeld. Der Staatspreis umfasst einen Hauptpreis sowie in der Regel fünf Auszeichnungen und fünf Anerkennungen.

− dz