Grafling
Die Linksabbiegespur auf der B11 ist fertig

Freigabe in Großtiefenbach – 400 000 Euro Infrastruktur-Investition für die Verbesserung der Verkehrssicherheit

24.08.2021 | Stand 22.09.2023, 1:48 Uhr

Freuen sich über die Fertigstellung der Linksabbiegespur Großtiefenbach: der Leiter des staatlichen Bauamts Robert Wufka (v.r.), die Planer Dipl.-Ing. Hans Moosbauer und Josef Wensauer, die Vertreter der Baufirmen Tobias Feigl (Firma Streicher) und Günter Fischl, Graflings Bürgermeister Anton Stettmer und MdB Thomas Erndl. −Foto: Schernikau

Ungestört fließt jetzt wieder der Verkehr bei Großtiefenbach auf der Bundesstraße B11. Nach sechseinhalb Wochen Bauzeit hat am Dienstagmorgen der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau, Robert Wufka, die neue Linksabbiegespur gemeinsam mit MdB Thomas Erndl, Graflings Bürgermeister Anton Stettmer und Vertretern der beiden Baufirmen Streicher und Fischl sowie des Deggendorfer Planungsbüros Kiendl & Moosbauer offiziell in Betrieb genommen. Der gesamte Einmündungsbereich ist mit einem lärmmindernden Belag ausgestattet worden.

"Mich freut’s, dass die Baustelle in kürzester Zeit abgewickelt worden ist und dass wir Graflinger die Linksabbiegespur noch gekriegt haben, die uns allen zugute kommt", begrüßte Bürgermeister Stettmer die Runde der Anwesenden. Gelungen sei dieses Rekordtempo insbesondere durch ein "hervorragendes Zusammenwirken der beiden Firmen Streicher und Fischl". Die Kosten der Baumaßnahme in Höhe von 400000 Euro wurden vom staatlichen Bauamt aus Bundesmitteln zu 100 Prozent übernommen. Die Planungskosten lagen bei der Gemeinde.

Die Zeit der Baustelle sei darüber hinaus dazu genutzt worden, einen Regenwasserkanal vom Parkplatz bis gut 100 Meter ins Dorf hinein zu verlegen. Außerdem wurde auch noch ein Stück des Radwegs saniert.

Einige Bauprojekte stünden noch an in Grafling, wie etwa weiterer Radwegebau und Lärmschutz. Darüber sei man gegenwärtig bereits im Gespräch. Außerdem stehe ja auch noch eine neue B11-Trassenführung zwischen Deggendorf und Grafling aus, erklärte Stettmer beharrlich. Er hoffe, dass für die Graflinger noch viele Fördermittel bereit stünden.

MdB Thomas Erndl griff das Stichwort Lärmschutz an der B11 auf und machte auf die diesbezügliche gesetzliche Absenkung von Grenzwerten zur Lärmsanierung von Straßen durch das Bundesverkehrsministerium aufmerksam. Dem Wunsch der Gemeinde nach einer Linksabbiegespur habe das Staatliche Bauamt zunächst nicht "euphorisch gestimmt". Vor diesem Hintergrund habe er mitgeholfen, im gegenseitigen Gespräch eine für alle befriedigende Lösung zu finden. Durch die Übernahme der Planungskosten seitens der Gemeinde sei das Projekt dann schnell zustande gekommen und jetzt erfolgreich abgeschlossen worden.

"Dadurch wird ein Stück mehr Verkehrssicherheit erreicht", stellte Erndl fest. Es sei wichtig, dass auf der viel befahrenen und stark belasteten B11, die ja auch eine Hauptachse in der Anbindung des Bayerischen Waldes sei, möglichst wenig Störungen passieren und der Verkehr reibungslos läuft. "Ich bin davon überzeugt, dass wir nach wie vor leistungsfähige Straßen brauchen", so MdB Erndl. Jeder öffentliche Nahverkehr werde auch irgendwie straßengebunden sein. Deswegen sei es wichtig, dass weiterhin an der Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Straßen gearbeitet werde. "Das wird uns noch Jahrzehnte weiter so begleiten", ist Erndl überzeugt und machte in diesem Zusammenhang auf das Rekordniveau an Bundesmitteln aufmerksam, die in den letzten Jahren für Infrastruktur-Investitionen im ländlichen Raum vom Bundesverkehrsminister bereitgestellt wurden. Das solle auch zukünftig so bleiben.

Behördenleiter Robert Wufka konstatierte: "Sicherheit ist das Hauptthema in unserem Tun." Die gesamte B11 von Deggendorf bis Gotteszell sei in den letzten Jahren Schwerpunkt im Ausbaugeschehen gewesen. Insbesondere durch den intensiven Ausbau am Hochbühl, die beiden Linksabbiegespuren Niederkandelbach und jetzt die neue, dritte Linksabbiegespur auf Höhe Großtiefenbach habe man die B11 in der Sicherheit maximal ausgestattet. Jeder Autofahrer wisse jetzt, dass er in diesem Bereich der B11 – bis auf die Engstelle Petraching – konstant mit siebzig Stundenkilometern fahren könne. Es gebe kaum einen Punkt, wo man noch mehr machen könnte, resümierte Wufka, vielleicht noch am ehesten am Fuß des Arztinger Berges, der nach wie vor eine Schwachstelle sei – besonders im Winter. Aufgrund der Umweltdiskussion werde Straßenausbau zukünftig wohl immer mehr im Bestand stattfinden – mit allen Vorteilen und Nachteilen, prophezeite er abschließend. Das habe auch Auswirkungen auf die weitere Trassenplanung der B11 zwischen Grafling und Deggendorf.

− rüs