Hengersberg
CDs sind der Renner in der Bibliothek

Corona war natürlich auch in der Hengersberger Bibliothek ein Thema, trotzdem fällt die Bilanz positiv aus

24.01.2021 | Stand 19.09.2023, 23:39 Uhr

Wenn die Leser nicht in die Bücherei kommen dürfen, dann kommt die Bücherei eben zu den Lesern. Ulrike Hartl (v.l.) und Birgit Kammerer stellten bestellte Medien vor der Haustür ab. Mittlerweile darf man die Bücher wieder selber abholen. −Foto: Robert Fuchs

Auch in der Bücherei Hengersberg hat Corona das vergangene Jahr bestimmt. Nur bedingt konnten Lesungen, Vorträge oder Ausstellungen abgehalten werden.

Das betraf Vorlesestunden für Kinder und Ferienfreizeit-Angebote ebenso wie eine Lesung zum 100. Todestag von Maximilian Schmidt mit Autor Josef Koller und eine begleitenden Ausstellung mit Original-Exponaten, die Familie Würf zur Verfügung gestellt hatte. Wegen des Lockdowns musste zuletzt die Ausstellung mit Klosterarbeiten und Bildern von Brigitte Wieland vorzeitig beendet werden.

In ihrem Jahresbericht fasste Büchereileiterin Maria Mirwald zusammen, dass die Bücherei an der Passauer Straße 14 Wochen oder 40 Ausleihtage schließen musste. Mittlerweile ist die Bücherei auf ein Bestellsystem umgestiegen: Über ✆09901/ 900421 zu den Öffnungszeiten, per E-Mail www.buecherei@hengersberg.de oder das Findus-Online-Mediensuchprogramm www.hengersberg/buch.de. Die Bücherei ist am Montag von 10 bis 13 Uhr, Mittwoch von 13 bis 14 Uhr und Freitag von 14 bis 17 Uhr besetzt.

Trotz allem berichtet Maria Mirwald von einem zufriedenstellenden Jahr. In der Bücherei lagern derzeit 8362 Medien, darunter 7873 Printmedien und 489 Nichtbuchmedien. 2020 wurden insgesamt 19249 Entleihungen registriert. 405 Leser nutzten die Bücherei für eine Ausleihe. Die Hälfte aller Leser sind Kinder bis zwölf Jahre.

Mirwald kümmert sich zusammen mit Ulrike Hartl und Birgit Kammerer um die Bücherei. Als bedauerlich bezeichnete sie, dass viele Jungleser wohl wegen der Veränderungen im Bildungsbereich und einer veränderten Mediennutzung hinsichtlich digitaler Angebote in den sozialen Medien mehrheitlich ausblieben.

654 neue Medien wurden angeschafft, 1503 aussortiert. Vor allem im Sachbuchbereich wurde kräftig "ausgemistet" und zum Teil in die "Buch to go"-Kiste gepackt. Dank der finanziellen Unterstützung des Marktes und der Pfarrei konnten für 6500 Euro neue Medien gekauft werden.

Auch für das vergangene Jahr gibt es eine Jahresbestenliste aller Kinder bis zwölf Jahre und der Jugendlichen ab zwölf Jahren. Die Viellesern werden zu einem späteren Zeitpunkt von Bürgermeister Christian Mayer mit Buchgeschenken ausgezeichnet. Jahresbester in der Wertung bis zwölf Jahre ist wie in den Vorjahren Lukas Müller mit 414 Medien. Auf den Plätzen folgen Alexander Busler (372), Johannes Lenk (308), Lukas Krawetz (284), Tamara Kurz (252), Marlies Schreiner (249), Michael Rothneichner (240), Tim Geißler (221), Alisa Busler (214) und Jannis Quade (192). Jahresbeste bei den Jugendlichen ab zwölf Jahren ist Milena Bäumler-Kellner (73).

Ausleihrenner waren CDs und Tonies. Ebenso großer Beliebtheit erfreuten sich die 21 Zeitschriften. Bei den Romanen ist die "Gutshaus"-Reihe von Anne Jacobs Spitzenreiter, gefolgt von "Cafe Engel" von Marie Lamballe, "Das geheime Turmzimmer" von Laura Andersen und "Das Erbe" von Ellen Sandberg. Die Biografien "Becoming" von Michelle Obama und "Herbstbunt" von Thomas Gottschalk sowie die Sachbücher "Prinzip Perma Kultur" von Karin Schlieber und über Wanderungen und Ausflüge waren die Renner in ihren Kategorien. Bei den Kinderbüchern sind "Lotti kann nicht pupsen", "Der Traktor", "Wo ist das kleine Feuerwehrauto" und "So hoch der Baum" am beliebtesten, bei den Erstlesebüchern der kleine Drache Kokosnuss und bei den Kindersachbüchern Technikbücher wie "Minecraft", "365 Ideen für deine Legosteine" oder "Roboter". Die neu angeschaffte Toniebox, zu der nun auch 42 Toniefiguren verliehen werden, wurde 24 Mal entliehen. Bei den Jugendbüchern hatte "Thalams" von Ursula Poznanski die Nase vorne.

Besonders freut sich Maria Mirwald darüber, dass die Bücherei 2020/21 vom St. Michaelsbund mit dem silbernen Büchereisiegel ausgezeichnet wurde.

Eine Veranstaltungsvorschau für 2021 ist kaum machbar. "Sollte wieder alles den geregelten Verlauf nehmen, haben wir schon einiges in der Hinterhand", verspricht Mirwald. Dazu gehören Büchereiführungen für die Eltern-Kind-Gruppen, Kindergärten und Schulklassen ebenso wie Vorlesestunden für Kinder ab vier und sieben Jahren, eine Buchvorstellung "Boris der Blubberblasenfisch" mit Franco B und Lilly Gotzler und zwei Vorstellungen des Kasperltheaters "Elze". Für die Erwachsenen sind ein "Orimoto"-Buchfaltkurs mit Burga Kargl, ein Workshop "Objekte aus Zeitungspapier" mit Dagmar Jaite, eine Buchvorstellung von Bianca Riedl-Weiß, eine Kräuterausstellung mit Josefine Moser-Würfl und die Regionalkunstausstellung "Bilder und Fenster" von Patrick Voss im Veranstaltungskalender notiert.

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