Deggendorf
Blaulicht-Unfall: Sankafahrer ohne Erinnerung

05.05.2020 | Stand 18.09.2023, 4:31 Uhr

Der Audi von Michaela Muckenthaler-Horndasch ist Baujahr 2006. Nach dem Unfall am Kohlberg hatte er Totalschaden. Sie hofft, dass sich jemand an das folgenreiche Ausweichmanöver am 10. Januar erinnern kann und sich bei ihr meldet. −F.: dz

Es war der 10. Januar, 9.30 Uhr, als Michaela Muckenthaler-Horndasch mit ihrem Audi den Kohlberg talwärts fuhr und ihr – laut eigener Aussage – in der Kurve auf Höhe der Abzweigung Dr. Leicht-Straße auf ihrer Seite ein Sanka entgegenkam, der gerade am Überholen war. Mit Blaulicht und in voller Fahrt. Um einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden, wich die Eden-stettenerin aus. Ihr Wagen landete am Trottoir. Auf dem Schaden soll sie sitzen bleiben, denn die Versicherung des BRK zahlt nicht. Der Sankafahrer kann sich an nichts erinnern.

"Ich hab’ kein Tatütata gehört und nichts gesehen", schildert Michaela Muckenthaler-Horndasch den Unfall aus ihrer Perspektive. Die scharfe, nicht einsehbare Kurve nahm ihr die Sicht. "Der Sanka kam mir auf meiner Seite entgegen. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als nach rechts auszuweichen, sonst hätte es gekracht – aber richtig." Die Audifahrerin steuerte unsanft über den Gehsteig. Der Fahrer des Rettungswagens setzte seine Fahrt unbeeindruckt fort.

Michaela Muckenthaler-Horndasch wandte sich unmittelbar nach dem Unfall an die Deggendorfer Rettungszentrale, um das weitere Vorgehen zu besprechen. "Es hieß, eine Anzeige bei der Polizei sei nicht nötig, denn man wisse ja jetzt Bescheid und Schäden, die das Rote Kreuz verursacht, würden von der Versicherung bezahlt", fasst sie das Ergebnis zusammen.

Ein Gutachter stellte einen Haftpflicht-Totalschaden in Höhe von fast 10000 Euro fest. Doch die Versicherung des Roten Kreuzes will nicht zahlen. Die Begründung: Der Sankafahrer könne sich an nichts erinnern und es habe keine Berührung zwischen dem Sanka und dem Auto gegeben. Es stehe Aussage gegen Aussage. Deshalb sucht die Edenstettenerin jetzt Zeugen, die den Unfall am 10. Januar mitbekommen haben.

− mic

Mehr darüber und die Stellungnahme des Roten Kreuzes lesen Sie am Mittwoch in der Printausgabe der DZ.