Iggensbach
Abschied von "Christinchen"

20.10.2021 | Stand 20.10.2021, 17:56 Uhr

Christine Kieslinger (v.l.) wurde nach 15 Jahren im Amt der Mesnerin am Kirchweihsonntag von Kirchenpfleger Josef Wimmer, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hermine Kramheller, Pfarrer Richard Simon und Gastpfarrer Deus aus Uganda verabschiedet. −Foto: Killinger

Was wäre ein Pfarrer ohne die Hilfestellung seiner Mesnerin? Diese Frage stellte Pfarrer Richard Simon am Kirchweihsonntag in der Pfarrkirche Mariä Namen. Anlass dazu gab die Verabschiedung von Christine Kieslinger, die dieses Amt seit mittlerweile 15 Jahren inne hatte. Als Anerkennung für ihre langjährigen Dienste gab es von Bischof Oster eine Urkunde sowie die bronzene Ehrennadel stellvertretend von Pfarrer Richard Simon, Kaplan Anto und Gastpfarrer Pfarrer Deus aus Uganda überreicht.

Natürlich hatte auch die Pfarrei keine Kosten und Mühen gescheut und eine Überraschung für "Christinchen", so nennt Pfarrer Simon sie, parat. Eine Kreuzfahrt auf der Donau darf sie machen. Der Geistliche machte keine Hehl daraus – er weiß, was er an seinen Mesnerinnen hat. Dennoch stapelte die scheidende Mesnerin tief. Sie habe grundsätzlich immer nur zugearbeitet und damit Maria Zitzelsberger tatkräftig unterstützt, was Iggensbachs Pfarrer so nicht stehen lassen wollte. Jede helfende Hand ist im Dienst der Kirche ein wertvoller Beitrag, gerade bei kirchlichen Abläufen, in denen das Zeitfenster immer klein ist. Die aktuelle Entwicklung, dass immer mehr Pfarreien fusionieren und damit größer werden, macht die Arbeit mittlerweile zum Spagat. Dank vieler fleißiger Helfer im Hintergrund dürfe es sich Pfarrer Simon erlauben, die Sakristei stets unaufgeräumt zurückzulassen. Es ist Verlass auf Maria Zitzelsberger und natürlich die letzten 15 Jahre auch auf Christine Kieslinger. "Christinchen hat immer mitgedacht und vieles vorbereitet, auf ihre Hilfe konnte man immer zurückgreifen, es war Verlass auf sie", so der Pfarrer. Dies bestätigte auch Kirchenpfleger Josef Wimmer, der es bemerkenswert fand, dass Christine Kieslinger von drei Geistlichen aus drei verschiedenen Kontinenten in den Mesnerinnen-Ruhestand geschickt wurde.

Die Ideen und das einfühlsame Wesen der Mesnerin haben ihre Spuren nicht nur bei der Kirchenverwaltung hinterlassen, sondern auch beim Pfarrgemeinderat. Hermine Kramheller dankte für den stets eingebrachten Elan und die damit verbundene Fürsorge. Sie betonte: "Wir verabschieden dich hier und heute als Mesnerin, nicht aber als Wegbegleiterin im Pfarrgemeinderat, dem du weiterhin angehören wirst."

Und weil die Christine eben eine Kümmerin ist, war sie nach dem Gottesdienst schon wieder auf dem Sprung. Das Mittagessen für Gastpfarrer Deus gebot Eile, da er noch am Kirchweihsonntag seinen Flieger nach Uganda erwischen musste. Im kommenden Jahr will er wiederkommen und dann Pfarrer Richard Simon vier Monate in der Pfarrei vertreten.

− pk