Deggendorf
55 Millionen Euro Corona-Hilfen für Betriebe im Landkreis

Zahlen der IHK – Die meisten Anträge kommen aus dem Gastgewerbe

19.05.2022 | Stand 19.09.2023, 2:35 Uhr

Seit Juli 2020 haben von der Corona-Krise betroffene Selbstständige, Betriebe und Einrichtungen aus dem Landkreis Deggendorf Zuschüsse in Höhe von 55,3 Millionen Euro erhalten. Die Summe umfasst 13 Hilfsprogramme, darunter die Überbrückungshilfen I bis IV, Neustarthilfen, die November-, Dezember- sowie die bayerische Oktoberhilfe. Insgesamt wurden im Landkreis Deggendorf bis dato 3066 Anträge bewilligt. Diese Zahlen teilte die Industrie- und Handelskammer Niederbayern mit.

Die Anfragen der Unternehmen auf Corona-Wirtschaftshilfen bearbeitet für ganz Bayern die IHK für München und Oberbayern. Bisher wurden bayernweit knapp 380000 Anträge abschließend bearbeitet, ausgezahlt wurden bisher mehr als zehn Milliarden Euro.

Die nun veröffentlichte Zwischenauswertung der Zuschussprogramme zeigt für den Landkreis Deggendorf: Im Hinblick auf die Verteilung der Hilfsgelder auf die verschiedenen Branchen liegt man größtenteils im bayerischen Durchschnitt. Die mit Abstand meisten Anträge kamen im Landkreis bis zum Stichtag 25. April 2022 aus dem Gastgewerbe, nämlich 1035. Ausgezahlt wurden in diesem Bereich bisher 22,1 Millionen Euro, was 40,0 Prozent aller bewilligten Hilfsgelder im Landkreis entspricht. In ganz Bayern ist dieser Anteil mit 41,4 Prozent auf einem ähnlichen Niveau, im Nachbarkreis Regen ist er mit 64,8 Prozent dagegen deutlich höher.

Im Bereich Handel wurden im Landkreis 365 Anträge für insgesamt 7,6 Millionen Euro genehmigt. Dies entspricht 13,7 Prozent aller bewilligten Hilfsgelder, bayernweit liegt der Anteil hier bei 13,8 Prozent. Auch in den Bereichen Kunst, Unterhaltung und Erholung liegt der Landkreis Deggendorf in etwa auf Bayern-Niveau: Hier wurden bis April 6,7 Millionen Euro ausbezahlt, was 12,1 Prozent der Gesamtsumme entspricht. In ganz Bayern liegt dieser Anteil bei 11,9 Prozent. In das verarbeitende Gewerbe flossen im Landkreis Deggendorf bisher 5,7 Millionen Euro (8,4 Prozent).

"Die Corona-Krise ist für viele Unternehmen trotz der sich entspannenden Lage noch nicht vorbei. Zu sehr haben sie unter den langen Einschränkungen gelitten. Oben drauf kommen nun die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, mit immens steigenden Material- und Energiekosten. Die Herausforderungen für die niederbayerischen Betriebe werden also nicht weniger, sie nehmen vielmehr stetig zu", sagt Alexander Schreiner, Hauptgeschäftsführer der IHK Niederbayern.

− dz